21.-24.7.2005: Junioreneuropameisterschaften der U20 in Kaunas/ Litauen

Bei den Junioreneuropameisterschaften der U20 in Kaunas/ Litauen agierten die Athleten der LG NORD Berlin leider etwas glücklos.

Aus dem Vorbereitungslager in Kienbaum am Montag mit dem DLV direkt nach Kaunas angereist war die Stimmung und auch das Wetter zunächst noch sehr gut.

Pünktlich mit dem Beginn der Wettkämpfe am Donnerstag setzte dann der Regen ein.

 

Gerade noch im Trockenen konnte sich Merlin Rose (Jg. 87) über 800m im Vorlauf in 1:52,15min als dritter seines Vorlaufes zunächst noch für den Zwischenlauf qualifizieren. In einem typischen Spurtrennen gelang es ihm dabei sogar den favorisierten Franzosen mit der besten Meldezeit rauszukicken, weil dieser ihm im Schlusspurt um wenige Hunderstel unterlag und der vierte Vorlauf so deutlich langsamer als die anderen Vorläufe war, dass keine Zeitschnellsten aus diesem Lauf weiterkamen. Am Freitag schüttete es dann richtig wie aus Eimern bis zu 8 Liter pro Quadratmeter. Auch wenn das Wetter natürlich an sich für alle gleich ist, so macht es doch die Starken stärker und die Schwachen schwächer.

 

So wurde der Freitag zum Pechtag für die Nordler (Merlin Rose, Meike Kröger und Falko Zauber) innerhalb der DLV-Nationalmannschaft, denn alle drei lagen auf Platz 12 bis 16 der Meldebestenliste und hätten schon in den Bereich ihrern persönlichen Bestleistungen kommen müssen um einen Platz unter den besten 8 Finalteilnehmern in Kaunas zu ergattern.

 

Als erste erwischte es Meike Kröger im Hochsprung, die nach einem sicheren Einspringen in langen Einlaufsachen über 1,70m dann in der folgenden frühmorgendlichen Qualifikation mit der Nässe und ihrem Wettkampfanlauf nicht hinkam und mit 1,68m völlig unter Wert von der Hochsprungmatte ging.

Doppelt ärgerlich, denn bereits eine 1,73m im zweiten Versuch hätte zum überstehen der Quali gereicht, denn bei dem Regen kamen auch die anderen Springerinnen nicht Recht vom Fleck weg.

 

Für Merlin war im Zwischenlauf dann in 1:52,21min ebenfalls Endstation, zwei Sekunden schneller im Bereich seiner Bestzeit hätten es zum Einzug ins Finale schon sein müssen.

 

Falko hatte Lospech und kam in den ersten Vorlauf über 1500m. Wie so oft machte niemand Tempo, so dass die Läufer des zweiten Laufes im Vorteil gewesen wären, denn dann würden bei schnellerem Rennverlauf ja alle Zeitschnellsten aus dem zweiten Lauf locker weiterkommen.

Also fasste sich Falko ein Herz und versuchte das Feld mutig bis zur 1000m-Marke zu führen. Anstatt Falko bei der Tempoarbeit zu unterstützen ließen es dann aber alle anderen Nationenvertreter lieber auf Spurtrennen ankommen, bei dem Falko auf Grund der alleine geleisteten Tempoarbeit nun natürlich chancenlos war.

So trottete er nach seiner Glanzvorstellung bei der DM der Männer in Wattenscheid vor zwei Wochen diesmal in mäßigen 3:58,01min völlig demoralisiert über die Ziellinie. Wie prognostiziert kamen dann fast alle Läufer des zweiten Vorlaufs locker weiter, weil hier nun natürlich gemeinsam von Anfang an schnell gelaufen wurde.

 

Für den DLV brachte diese U20 EM im 20.000 Zuschauer fassenden Stadion von Kaunas mit 16 Medaillen zwar nicht das absolute Top-Ergebnis wie die 23 Medaillen bei der U23 EM in Erfurt aus der Vorwoche, aber im Großen und Ganzen kann man mit dieser Ausbeute und den 5 gewonnen EM-Titeln doch sehr zufrieden sein, schließlich hatte der DLV in Erfurt im eigenen Land ja einen Heimvorteil.

gez. Jan Keil