18./19.6.2005: Hochspannung bei der DLV-Juniorengala in Mannheim

Meike Kröger und Merlin Rose lösen JEM-Tickets – großes Pech für Falko Zauber

 

 

Ein Wochenende absoluter Hochspannung boten die nationalen Ausscheidungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in Mannheim. Wie so oft schien auch in diesem Jahr in Mannheim die Sonne, es herrschten also exzellente Bedingungen auf dem bekannt schnellen Mondo-Belag im Stadion am Pfeiferswörth. Für die Ahleten der LG Nord ging es darum die Tickets für die Junioreneuropameisterschaften der U 20 Nationalmannschaft zu lösen, die vom 21.7 bis 24.7 in Kaunas/ Litauen stattfinden.

 

Einen Hochsprungkrimi aller erster Güte musste sich dabei Meike Kröger (Jg. 86) mit Juliane Urban aus Dresden liefern. Der Wettkampf war an Dramatik nicht zu überbieten. Beim Einspringen wirkte Meike Kröger im Gegensatz zu ihrer Konkurrentin sehr sicher. Diese fabrizierte dann auch schon bei 1,74m zwei Fehlversuche, schaffte aber die 1,77m im ersten Versuch. Hier nun bekam Meike plötzlich Probleme und machte ihrerseits zwei Fehlversuche, wodurch sie im Direktvergleich um das letzte freie JEM-Ticket ins Hintertreffen geriet. Allerdings war Juliane Urban bis zu diesem Zeitpunkt die Norm von 1,82m im Gegensatz zu Meike noch nicht gesprungen. Nach dem dritten gelungenen Versuch über 1,77m konterte Meike mit dem „klassischen Hochspringertod“ in dem sie im Gegenzug dann ihrerseits die 1,80m im ersten Versuch überquerte. Hier benötigte nun Juliane Urban einen zweiten Versuch, so lag Meike wieder vorne. Die Norm-Höhe von 1,82m rissen beide im ersten Versuch. Würde alles so bleiben wäre Meike auf Grund der in der Vorwoche von Sinn erbrachten Norm dabei, würde Juliane Urban die Norm hier in Mannheim springen und Meike nicht, wäre sie dabei, da Mannheim bei der Nominierung mehr Gewicht erhält. Juliane Urban hatte nichts zu verlieren, denn bis dato stand sie ja ohne Norm da, also sprang sie beherzt auf und meisterte die 1,82m im zweiten Versuch. Nervenaufreibender konnte die Situation nicht werden, denn nun war Meike, die direkt nach ihr springen musste erheblich unter Zugzwang, würde sie die Höhe nicht auch im zweiten Versuch bewältigen, müsste sie mindestens eine 1,84m und damit Bestleistung springen. Meike riss sich zusammen und sprang die 1,82m zum dritten Mal in diesem Jahr ebenfalls im zweiten Versuch. Der Kampf ging bei 1,84m weiter. Hier waren dann beide Athletinnen in der großen Hitze mit ihren Kräften am Ende, Juliane Urban begann ein wenig die Absprungkraft zu fehlen und Meike machte technische Fehler. Nachdem beide bei derselben Höhe von 1,84 ausschieden stand fest, Meike kann zur JEM fahren, weil sie die 1,80m im Gegensatz zu Juliane Urban im ersten Versuch bewältigt hatte. Knapper kann eine Hochsprungentscheidung kaum ausfallen.

 

Hier ein Foto von Meike (4. Reihe von oben, links), das die Spannung widergibt.

 

Etwas souveräner aber nicht weniger spannend ergatterte sich Merlin Rose (Jg. 87) das Ticket über 800m. Er hatte bis dato bereits mehrmals vergeblich der Norm von 1:50,75min hinterhergehetzt, aber das entscheidende Rennen hatte sich dabei leider bisher nicht ergeben. Gegen die internationale Konkurrenz machte er nun aber alles richtig. In 1:50,05min unterbot er klar die Norm und konnte auch den gesamten Wettbewerb für sich entscheiden.

 

Merlins Kommentar aus dem DLV-Ticker:

„Heute war ein gutes Rennen. Ich hatte mir die Norm für die U20-Europameisterschaft vorgenommen. Die hab ich dann auch erreicht. Für die EM habe ich mir noch kein Ziel gesetzt. Ich werde einfach mitlaufen und schauen, was sich ergibt. Bei den Deutschen A-Jugend-Meisterschaften möchte ich den Titel holen.“

 

Riesiges Pech hatte dagegen sein Trainingskamerad Falko Zauber (Jg. 87). Er hatte die Norm schon in der Tasche und ließ den Lauf auf Grund einer Erkältung aus, um nichts zu riskieren. Das drei andere Athleten hier die Norm laufen würden erschien denkbar unwahrscheinlich. Aber wie das Leben so spielt, nutzen tatsächlich drei Athleten die optimalen äußeren Bedingungen als Möglichkeit sich hier unter die Norm zu laufen. Falko steht mit seiner Kassel-Zeit zwar immer noch an dritter Stelle der DLV-Bestenliste und hat auch den Direktvergleich gewonnen, aber da Mannheim die höchste Nominierungspriorität genießt kann er nun leider nur als Ersatzmann nominiert werden.

 

Weitere Berliner Starter im JEM-Team von Kaunas werden Marlen Buder (Jg. 87) im Siebenkampf und Janin Lindenberg (Jg. 87) über 400m sein, beide starten für die LG Nike Berlin.