Gute Platzierungen in den Finals für die LG NORD Berlin

Erstellt von Bernd Kunze | |   LG NORD

121. Deutsche Meisterschaften vom 04.-06. Juni 2021 in Braunschweig

Von Freitag bis Sonntag fanden die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Männer und Frauen in Braunschweig im Rahmen der „Finals 2021“ in Berlin und im Rhein-Ruhr-Gebiet statt. Mit viel Liveübertragungen und Streamingdiensten an diesen drei Tagen von ARD und ZDF konnten die Leichtathletikfans ohne Corona-Test und Mundschutz im „Homeoffice“ mit dabei sein und die Meisterschaften als Zuschauer begleiten.

400m mit Endlauf-Platzierungen

Im 1. Halbfinale über 400m konnte Karolina Pahlitzsch erstmals in dieser Saison unter der 53-Sekundenmarke bleiben und sich mit 52,99 Sekunden und dem 3. Platz direkt für das sonntägliche Finale qualifizieren.
Auf der Bahn sieben, vor ihr Alicia Schmidt vom SCC startend, ging es um ein schnelles Rennen und die Hoffnung auf eine Medaille für unserer deutsche Vizemeisterin des Vorjahres. Die ersten 200m sahen, wie so oft bei ihr, nicht so flüssig aus, der Abstand zu den Führenden um Favoritin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) war doch in der zweiten Kurve beachtlich. Im letzten Jahr brachte der bekannte „Turbo“ von Karolina auf der Zielgerade ihr die Silbermedaille mit persönlicher Bestzeit von 51,88 Sekunden. Auch in Braunschweig packte sie diesen starken Endspurt auf den letzten 80 Metern aus, aber es reichte damit diesmal nur zum 5. Platz in 53,28 Sekunden, aber vor ihrer Berliner Konkurrentin vom SCC Berlin. Siegreich die Favoritin Corinna Schwab mit 52,54 Sekunden.

Marc Koch hatte über seine 400m-Spezialstrecke natürlich das Ziel, das Finale am Sonntag zu erreichen. Im 3. Halbfinale startete er auf der äußeren Bahn sieben und kam als 4. des Laufs mit 47,21 Sekunden ins Ziel. In der Zwischenwertung aller Läufe war seine erzielte Saisonbestleistung aber nur mit der neunten Zeit verbunden und damit galt das Finale als verpasst. Im 2. Halbfinale wurde aber der Osnabrücker Fabian Dammermann, der eine etwas schnellere Zeit als Marc Koch gelaufen war, disqualifiziert, weil er die Bahnbegrenzung in der Kurve nach innen betreten hatte, was nicht regelkonform ist. So rutschte Marc doch noch etwas glücklich ins sonntägliche Finale.

Im Finale konnte Marc Koch diesmal auf der zweiten Bahn starten. Bis zur 200m-Marke war das Feld relativ geschlossen, die Abstände durch die Startvorgaben nahezu gleich. Mitte der zweiten Kurve schien es, als würde unser Nordler den Anschluss an die Spitze deutlich verlieren. Doch auf der Zielgeraden, insbesondere auf den letzten 60 Metern, konnte Marc mit einem starken Schlussspurt deutlich zu legen und setzte sich als Vierter dieses Finales gut in Szene. Mit den gelaufenen 46,88 Sekunden blieb er erstmals wieder unter der Marke von 47 Sekunden und meldete sich damit zurück in der deutschen Spitzengruppe. Der Titel ging in diesem Jahr an Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), der das Finale mit 45,88 Sekunden gewann.

Rabea und Deborah Schöneborn mit Marathon-Zwischenstopp über 5.000m

Den einzigen Doppelstart in den Mittelstrecken und dem 3.000m-Hindernislauf absolvierte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier). Nach ihrem deutlichen Sieg am Samstag über die Hindernisdistanz mit 9:31,36 Minuten hatte sie auch über die 5.000m gemeldet, weil dies nach der offiziellen DLV-Ausschreibung zulässig war.
Mit Miriam Dattke (LG TELIS FINANZ Regensburg) machte sich Gesa Felicitas Krause auf den Weg zu einem schnellen 5.000m-Finale. Beide setzten sich früh vom Rest des Feldes ab, gefolgt von einer Gruppe von Läuferinnen zu der auch Rabea und Deborah Schöneborn gehörten. In der Endabrechnung siegte Gesa Felicitas Krause mit 15:26,80 Minuten vor Miriam Dattke, die nach 15:39,40 Minuten ins Ziel kam.

Dahinter wurde aber hart um die Bronzemedaille und die weiteren Platzierungen gekämpft. Zwischen der Dritten, Denis Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der Siebten, unserer Deborah Schöneborn, lagen nur sechs Sekunden. Denise Krebs lief mit 15:51,31 Minuten zu Bronze, Rabea Schöneborn belegte, in persönlicher Bestleitung mit 15:53,90 und einer Verbesserung gleich um 25 Sekunden den 5. Platz und ihre Schwester Deborah kam mit 15:59,10 Minuten auf Rang 7. Für unsere beiden Langlaufgeschwister, die in diesem Jahr vorrangig den Blick auf den Marathon haben, eine erfolgreiche Zwischenstation auf dieser „Kurzstrecke“.
Den 14. Platz belegte Luisa Boschan mit einer Zeit von 16:33,60 Minuten, die aber auch eine Saisonbestleistung bedeutete.

Während Caterina Granz sich wegen muskulärer Probleme im Vorfeld vom Finale über 1.500m abmelden musste, vertrat Carmen Schultze-Berndt die Farben der LG NORD in diesem Rennen. Die Zielsetzung war sicher eine gute Zeit im Rahmen ihrer Möglichkeit. Mit Saisonbestleistung von 4:32,60 Minuten und dem 12. Platz ist ihr das gut gelungen.

Dreisprung Top – Weitsprung Flop

Ohne Medaillenansprüche konnte die Überraschungsdritte im Dreisprung des letzten Jahres, Caroline Joyeux, in dem Wettkampf am Samstag gehen. Mit Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen) und Kristin Gierisch (TSV Bayer 04 Leverkusen) standen wieder die beiden 14m-Springerinnen im Wettbewerb, die letztes Jahr verletzt gefehlt hatten.

Bereits im ersten Versuch mit 13,10 Metern sicherte sich Joyeux die Teilnahme am Finale der besten acht Springerinnen. Im Endkampf kam Caroline dann richtig in Fahrt und sprang im vierten Versuch 13,36 Meter neue Saisonbestleistung, zum zweiten Mal die Norm für die U23-Europameisterschaften in Tallin (Estland) gesprungen und auf den 5. Platz des Wettbewerbs vorgeschoben. In den letzten beiden Versuchen folgten Weiten von 13,24 Meter und 13,26 Meter. Im Livestream beim ZDF optisch eingeblendet, war die angezeigte Differenz zwischen Absprung und Balkenende genau 24 cm. Da ist noch „viel Luft“ nach oben für die junge Nordlerin!

Insgesamt ein starker Dreisprungwettbewerb. Die Deutsche Meisterin Neele Eckhardt-Noack erreichte 14,26 Meter, die Vizemeisterin Kristin Gierisch sprang 14,11  Meter und die Deutsche Meisterin des Vorjahres, Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) sprang erstmals über die 14m-Marke und errang mit ebenfalls 14,11 Meter die Bronzemedaille.

Im Weitsprung am Sonntag lief es für unsere junge Nordlerin diesmal nicht so gut. Im ersten Versuch sprang Caroline Joyeux bei leichtem Gegenwind 5,90 Meter. Sie sicherte sich damit zwar die Teilnahme am Finale der besten acht Teilnehmerinnen, aber weitere Versuche waren kürzer oder ungültig. Jedenfalls blieb am Ende mit der Leistung aus diesem ersten Versuch nur der 8. Platz. Nach den zahlreichen Bestleistungen in diesem Jahr im Weit- und Dreisprung sowie im Sprint, darf ein Wettkampf auch einmal nicht so optimal sein.

Vanessa Hammerschmidt im Finale

Über die 100m-Hürden ging Vanessa Hammerschmidt im zweiten Halbfinallauf mit viel Körperspannung und Einstellung in das Rennen. In Konkurrenz zur siegenden Favoritin Ricarda Lobe (MTG Mannsheim) mit 13,31 Sekunden lief sie als Dritte mit 13,65 Sekunden ins Ziel und erzielte damit eine neue Saisonbestleistung.
Bereits 65 Minuten nach dem Halbfinale stand der Endlauf auf dem Programm. Nach der Vorleistung auf der ungünstigen Außenbahn startend, konnte Vanessa zunächst mit dem Feld gut mithalten, musste aber ihre Konkurrentinnen dann im Zielbereich passieren lassen; mit der Zeit von 13,67 Sekunden belegte sie abschließend den 7. Platz.

Für unsere beiden Spezialisten über die 400m-Hürden-Distanz, Lena Seifert und Johannes Wuthe gab es in den Halbfinals keine Chance auf eine Finalteilnahme. Während Lena im Jahr 2019 ihre persönliche Bestleistung auf 58,77 Sekunden steigerte, konnte sie in diesem Jahr die Strecke noch nicht unter 60 Sekunden bewältigen. Sie belegte im ersten Halbfinallauf mit 1:01,30 Minuten den 5. Platz.
Johannes war zu Pfingsten mit aufsteigender Tendenz erstmals mit 52,96 Sekunden wieder unter der 53iger Marke gelaufen. Im ersten Halbfinallauf bleib er mit der schwachen Zeit von 54,80 Sekunden deutlich unter seinen Möglichkeiten und belegte nur den 7. und letzten Platz dieses Rennens.

Lennart Mesecke war zwar mit seiner Norm aus dem Vorjahr über die 3.000m-Hindernis gemeldet, hatte aber im Vorfeld nach seiner Corona-Impfung gesundheitliche Probleme, so dass er auf einen Start in Braunschweig schweren Herzens verzichten musste.

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Karolina Pahlitzsch über die 400m
Marc Koch über die 400m
Rabea und Deborah Schöneborn über 5000m
Carmen Schultze Berndt über 1500m
Caroline Joyeux im Weit- und Dreisprung
Vanessa Hammerschmidt über die 110m Hürden
Lena Seifert über die 400m Hürden
Johannes Wuthe über die 400m Hürden
Luisa Boschan zweite von Links