25./26.2.2006: DM Männer/ Frauen in Karlsruhe

LG Nord als bester Berliner Verein weiter in der Erfolgspur – Medaillen für Franek Haschke und Jonas Stifel

 

Die Erfolgssträhne für die Nord hielt auch in der Karlsruher Europahalle an.

Mit einem kompletten Medaillensatz in Gold, Silber und Bronze bei 7 Endkampfplätzen und 34 Länderkampfpunkten war die Nord ganz klar der bester Berliner Verein im Erwachsenenbereich vor der LG Nike (27) und dem SCC (20).

Den größten Anteil steuerten auch an diesem Wochenende die Mittelstreckler bei. Dabei kam es durchaus etwas anders als erwartet. Am Samstag sah sich Carsten Schlangen überraschenderweise dem Angriff von Christian Klein aus Rehlingen im Kampf um Platz zwei ausgesetzt. Am Ende fehlten im wenige Hunderstel um die Silbermedaille zu gewinnen, denn er hatte lange Zeit Führungsarbeit gemacht und war nicht mehr frisch genug um die Attacke abzuwehren. Dennoch muss man die 8:00,99min als großen Erfolg werten. Es ist ihm als Senkrechtstarter des vergangenen Jahres gelungen, sich in der Creme der deutschen Mittelstreckenszene zu etablieren.

 

Nicht ganz zufrieden war unser zweiter 3000m Läufer Norbert Löwa, der als 11ter in 8:16,49min nichts mit dem Rennausgang zu tun hatte.

Eine zweite Endkampfplatzierung steuerte am Samstag Nils Hermann im Dreisprung bei. Nils war in Topform und segelte im dritten Durchgang zur neuen Hallenbestweite von 15,39m, die zum sechsten Platz reichten. Pech im Glück hatte er mit seiner Startnummer am Rücken. Bei der hatten sich nämlich die Sicherheitsnadeln gelöst, so dass sie herumwedelte und bei der Landung eine Schleifspur im Sand hinterließ, die dann gemessen wurde. Sonst hätte Nils mit diesem Sprung sicherlich auch seine Freiluftbestleistung von 15,41m pulverisiert – eine Medaille war greifbar.

 

Nicht zufrieden war Sebastian Goltz mit seinen 2.00m im Hochsprung, die nur zum 11. Platz reichten, schließlich ist er in diesem Winter schon 2,10m gesprungen, was zu einer Endkampfplatzierung gereicht hätte.

 

Am Sonntag standen dann Jonas Stifel und Franek Haschke im 1500m Finale. Auch hier war der Rennverlauf ganz anders als erwartet. Franek, durch eine Erkältung leicht geschwächt hatte Atemprobleme und fand die ersten 1000m nur schwer seinen Rhythmus, wir dachten schon er würde den Lauf vielleicht gar nicht beenden. Er musste zur Spitze abreißen lassen, der Rückstand betrug zeitweise fast 30m, das Rennen schon gelaufen. Dafür lag Jonas, der sich Runde für Runde nach vorne gearbeitet hatte zur Schlussrunde in aussichtsreicher Spurtposition an dritter Stelle. Dann passierte das Unglaubliche, Franek bekam den zweiten Wind, fand endlich in seinen Rhythmus und machte sich mit langen Schritten auf die Verfolgungsjagd. Die Spitze schien unnahbar entrückt, aber Franek machte Meter für Meter gut. Am Ende reichte es sogar für Silber und um ein Haar hätte er noch seinen Dauerkonkurrenten Stephane Eberhardt wieder eingeholt.

Den Rennverlauf konnte er sich und dem verblüfften Publikum am Ende selber nicht erklären. Jonas hielt sich im Massenspurt dann wacker, musste aber den vierten Platz noch ganz knapp abgeben.

 

Im 200m-B-Lauf lief Maren Schulze mit 24,04s Saisonbestzeit und wurde damit insgesamt sechste. Wie schon im Vorlauf hatte sie in 155 Millisekunden eine hervorragende Startreaktionszeit und lief die Kurve gut an, auf der Gegengerade ließ sie es dann aber, wie am Vortag auch schon etwas zu locker rollen, und wachte erst auf den zweiten 100m richtig auf.

Da war es für eine Zeit unter 24 Sekunden dann aber schon zu spät. Dieser taktische Fehler hatte sie um 5/100s schon am Einzug in das A-Finale gehindert, wo sie mit ihrer Endlaufzeit locker um Bronze hätte mitlaufen können.

 

Für ihre guten Darstellungen wurden Franek Haschke und Jonas Stifel noch mit einer Nominierung zum Hallen-Europacup belohnt. Für Jonas wird es sein lange verdienter erster Einsatz für die Nationalmannschaft des DLV sein, während Franek ja schon ein alter Hase in diesen Dingen ist.

 

Leider fehlten aus Verletzungs-, Reise- oder Prüfungsgründen in Karlsruhe Athleten wie Benny Müske, Marius Hanniske, Meike Kröger und Georgi Wassilew, sonst wären sicher noch ein paar Pünktchen mehr möglich gewesen.

 

DisziplinNameLeistungPlatz
1500mFranek Haschke (80)3:42,86min (VL 3:49,48)Silber
3000mCarsten Schlangen (80)8:00,99minBronze
1500mJonas Stifel (80)3:44,51min (VL 3:50,31)5.
200mMaren Schulze (82)24,04s (VL 24,09s)6.
DreisprungNils Hermann (86)15,39m 6. Hallen pBL
HochsprungSebastian Goltz (85)2,00m11.
3000mNorbert Löwa (84)8:16,49min11.

 

Gez. Jan Keil