Die Träger der LG NORD Berlin

Falko Zauber läuft Norm für die U23-Europameisterschaft

Beim Askina-Meeting in Kassel sind die Mittelstrecken traditionell stark besetzt und bilden das Herzstück der stimmungsvollen Veranstaltung. Deswegen fand die Europacupausscheidung für die Mittelstrecken 800, 1500 und 5000m zum wiederholten Male im Rahmen dieses German-Meetings statt.

Mit dabei auch das Erfolgstrio der LG-Nord Berlin Carsten Schlangen, Franek Haschke und Jonas Stifel. Alle drei haben drinnen bzw. draußen schon Europacuperfahrungen gesammelt und so entbrannte ein heißer vereinsinterner Kampf um das 1500m-Ticket. Hinzu kam noch die nicht zu verachtende nationale Konkurrenz, angeführt von Wolfram Müller, der den Hauptstadtläufern noch in Dessau sechs Tage zuvor hart im Nacken gesessen hat.

Der Rennverlauf stellte dann aber alle Erwartungen auf den Kopf. Carsten Schlangen nahm von der Spitze weg das Tempo des „Hasen“ voll auf. Er hatte sich geärgert, dass das Tempo in Dessau am Anfang zu sehr verschleppt worden war und wollte diesmal nichts anbrennen lassen. In 1:52min wurde die 800m-Marke in einem Höllentempo passiert. Bis hierhin klebte Jonas Stifel seinem Vereinskameraden auf den Fersen, ehe er sich zurückfallen ließ, weil ihm das Tempo ungeheuer wurde. Bis 1200m hielt Carsten Schlangen sich tapfer, dann musste er für dieses Mal noch seinem hohen Angangstempo Tribut zollen.

In 3:49,21min wurde er auf der Schlussrunde bis ganz ans Ende des Feldes durchgereicht. Sein vermeintlich schärfster Konkurrent um das EC-Ticket Wolfram Müller, war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestiegen.

Blieben Jonas Stifel und Franek Haschke übrig, sowie der Youngster Falko Zauber, der ebenfalls mitmischte, um sich für die U23-Europameisterschaften im ungarischen Debrecen zu empfehlen.

Jonas hatte ebenfalls mit dem hohen Tempo und den verlorenen Körnern der ersten zwei Runden zu kämpfen, Dagegen hatten sich Franek und Falko geschickt zurückgenommen und waren in der Mitte des Feldes mitgeschwommen. Nun kamen sie auf den letzten 200m sehr stark auf, vor allem Falko mischte zunächst ganz vorne mit und es sah nach einer Sensation aus, bis dann doch die ganze Routine und Ausgebufftheit von Franek Haschke den Ausschlag gab. In neuer Saisonbestzeit und DLV-Jahresbestzeit von 3:39,22min brachte er das Ding als vierter im international besetzten Feld sicher nach Hause und wird nun beim Heimspiel-Europacup in München am 23./24.6.07 im Olympiastadion die deutschen Farben vertreten.

Seinen letzten EC-Einsatz hatte der Medizinstudent vor 2 Jahren, als er in Italien in einem klassisch verschleppten Spurtrennen guter Fünfter werden konnte und anschließen.

Für Carsten Schlangen besteht noch eine Minimalchance zur Nominierung auf der 3000m-Strecke.

Im Sog von Franek konnte Jonas Stifel mit 3:41,04min in einer immer noch passablen Zeit sechster werden.

Die eigentliche Sensation folgte aber auf Platz sieben mit Falko Zauber. Für Falko ist Kassel ein ideales Pflaster. Bereits im Vorjahr war er hier seine Bestzeit gelaufen und so geschah es wieder. Nicht mal eine Sekunde nach Jonas kam er mit 3:41,91min ins Ziel und drückte damit seine Bestzeit aus der Vorwoche in Dessau noch einmal um 2,5 Sekunden nach unten.

Nun hat er neben der EAA-Norm auch die offizielle DLV-Norm für die U23-EM in Debrecen erledigt. Außerdem stellte Falko einen neuen Vereinsrekord der Junioren auf, denn 1985 war Ingo Plucinski eine 3:43,38min gelaufen und auch er kam damals schon aus der Trainingsgruppe von Prof. Dr. Wolff.

Als fünfter Nordler am Start war Moritz Höft, der sich über 800m der nationalen Konkurrenz stellte. In 1:47,77min verpasste er seine Bestzeit lediglich um 9/100sec und konnte bei starker Konkurrenz einen guten fünften Platz belegen, war aber ohne Chance auf das EC-Ticket, dass mit einer 1.46er Zeit wegging.

gez. Jan Keil