70. Deutsche Hallenmeisterschaften in Dortmund 18./19.02.2023

|   LG NORD

Silber und Bronze bei den Deutschen Hallenmeisterschaften 2023

Endlich, ohne Einschränkungen durch Corona und der begrenzten Zulassung von Trainern und Trainerinnen, weiteren Begleitungen und Zuschauern, standen in Dortmund wieder ungetrübte Hallenmeisterschaften auf dem Programm.

Mit acht Athletinnen und Athleten, sieben davon in Einzeldisziplinen, war die LG NORD wieder zahlenmäßig stärker vertreten als in den Vorjahren. Auch die Hoffnung auf eine bessere Medaillenausbeute als im Jahr 2021 mit einer Silbermedaille von Cati Granz über 1.500m und den 4. und 6. Plätzen von Caroline Joyeux im Drei- und Weitsprung stand bei Abreise im Vordergrund. Im letzten Jahr blieben unsere Männer und Frauen in der Halle sogar ohne Endkampfplatzierungen.

Zwei Finalqualifikationen am ersten Wettkampftag

Am Samstag stand als erster Laufwettbewerb Halbfinals über die 1.500m der Frauen auf dem Programm. Caterina „Cati“ Granz löste die Aufgabe souverän. Nach den ersten 500m lief Cati an die dritte Position, 400m vor dem Ziel folgte der zweite Platz und vor der der letzten Runde zog sie an die Spitze. Mit einer Zeit von 4:26,24 min. lief sie sicher ins Ziel. Ihre schärfsten Konkurrentinnen, Katharina Trost und die Ex-Berlinerin Nele Weßel, liefen im 2. Halbfinale mit 4:29,52min bzw. 4:29,67min als erste ins Ziel.

Auch Marc Koch zog im 2. Halbfinale über 400m sicher ins Finale. Auch wenn Marc nach 200 Metern nur an der 2. Position in die letzte Runde ging, zog er das Tempo auf der Gegengeraden an und lief an die Spitze. Die Zeit von 47,22s (SB) war die zweitschnellste aller drei Läufe, nur Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) lief im 1. Halbfinale mit 46,80s schneller.

Mit Alexander Hanke war ein zweiter Nord´ler über die 400m dabei. Auf der eher ungünstigen zweiten Bahn startend, lief er 49,55s ein passables Rennen, auch wenn er sicher eher an seine persönliche Bestzeit mit 48,87s heranlaufen wollte.

Über die 400m bei den Frauen kam Karolina Pahlitzsch im 3. Halbfinale nicht über den 4. Platz hinaus und hatte damit keine Chancen auf die Finalteilnahme. Mit 54,71 sec. blieb „Karo“ zwar unter ihrer bisherigen Saisonbestleitung von 54,77s, aber dies reichte eben nicht fürs Finale, das eine Zeit unter 54,46s erfordert hätte.

Dreimal Personal-Best (PB) und zweimal Season-Best (SB) waren die Ergebnisse im Dreisprung der Frauen für die führenden Fünf. Unsere Caroline Joyeux konnte diesmal nicht mithalten und wurde dahinter mit 13,52m „nur“ Sechste. Ihre Bestleistung aus diesem Jahr Anfang Februar in Erfurt mit 13,77m hätte zwar auch nicht für eine Medaille gereicht, aber der Verlauf ihres Wettkampfs gestaltete sich schwierig. Nach zwei Sprüngen mit 12,67m und 12,38m folgten zwar 13,43m und eben diese 13,52m, aber die letzten beiden waren dann leider ungültig, wenn auch deutlich weiter. Insgesamt doch etwas enttäuschend für Carolin und den möglichen Medaillenerwartungen.

Über die 60m-Hürden hatte sich Katharina Hanke für die Teilnahme an dieser Hallen-DM erfreulicherweise qualifiziert. Ob der Druck zu groß war oder die im Halbfinale neben ihr startende spätere Titelträgerin, Monika Zapalka (TV Wattenscheid 01), mit ihrem schnellen Lauf an die erste Hürde Katharina aus dem Rhythmus brachte, jedenfalls war ihr Lauf spätestens nach der 2. Hürden beendet.

Marc Koch mit Silber- und Blessing Enatoh mit Bronzemedaille

Der zweite Wettkampftag am Sonntag begann mit der Entscheidung im Hochsprung der Frauen. Mit im Starterfeld der sieben Wettkämpferinnen Blessing Enatoh, die zur Saison 2023 vom TSV Spandau 1860 zur LG NORD gewechselt ist. Alle Höhen von 1,70m, über 1,75m, 1,80m und 1,83m übersprang Blessing sicher in den ersten Versuchen, was gleichzeitig die Einstellung der Saisonbestleistung bedeutete. Bei der nächsten Sprunghöhe von 1,86, waren dann zwar der 2. und 3. Versuch sehr knapp, aber eben doch gerissen. Umso erfreulicher aber ihre Platzierung mit den übersprungenen 1,83m: Dritter Platz und damit die Bronzemedaille bei ihrer „ersten Deutschen“ für die LG NORD Berlin!

Nach der sicheren Qualifikation in 400m-Finale ging es für Marc Koch um eine Medaille und den Kampf um eine neue Saisonbestleitung. Auf der Bahn 5 laufend, vor sich den Jahresschnellsten über diese Distanz, Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) auf der sechsten Bahn, ging es für Marc darum, an seinen Konkurrenten auf der ersten Runde dranzubleiben und als Zweiter in die letzte Runde zu gehen. Beides gelang und erst auf den letzten 80 Metern setzte sich Schlegel von Koch ab und gewann den Titel mit Saisonbestleistung von 46,25s Mit 47,04s folgte Marc mit dem Gewinn der Silbermedaille, verpasste aber knapp eine erhoffte Zeit unter 47 Sekunden.

Als nächstes „heißen Eisen“ im Kampf um die Medaillen stand Cati Granz im 1.500m-Finale an der Startlinie. Immer an dritter Position liegend, gehörte sie zur Führungsgruppe um Vera Coutellier (ASV Köln) und Katharina Trost (LG Startwerke München). Erst in der letzten Runde schob sich auch Nele Weßel (Eintracht Frankfurt) ins Führungstrio, so dass Cati auch auf der Zielgeraden nicht mehr in die Verteilung der Medaillen eingreifen konnte. Mit 4:14,86min belegte sie den undankbaren 4. Platz und blieb nur knapp mit 3/100 Sekunden über ihrer bisherigen Saisonbestleistung.

Der zweite Wettbewerb für Caroline Joyeux war am Sonntag der Weitsprung. Auch hier kam sie zunächst nicht richtig in den Wettkampf und rettete sich im 3. Versuch mit 6,04m ins Finale der acht besten Springerinnen. Aber auch in den nächsten drei Finalsprüngen wollte ihr nicht viel gelingen, die Probleme im Anlauf waren zu groß. Mit der gesprungenen Weite im Vorkampf von 6.04 blieb es also
beim 7. Platz.

Frauen-Staffel mit Achtungserfolg

Mit Caroline Joyeux, Karolina Pahlitzsch, Katharina Hanke und der Jugendlichen Helene Wiethoff hatte die LG NORD nach langer Zeit wieder eine 4x200-Staffel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Unsere Sprinthoffnung Lisa Kels konnte wegen Erkrankung leider nicht bei der Deutschen starten. Mit 1:39,70min liefen die Nord-Frauen auf den 7. Platz der Gesamtwertung. Ein noch schnelleres Rennen wäre sicher möglich gewesen, aber die Staffel musste als Vierte ihres Laufes, deutlich hinter dem Führungstrio und mit Abstand zu zwei weiteren Teams, quasi  „alleine“ laufen.

Mit zwei Medaillen und weiteren guten Platzierungen in den Finals wurde der „Sprung nach vorne“ geschafft. Nach der enttäuschenden Hallen-DM 2022 präsentierte sich die LG Nord wieder in der Spur und kann sich Hoffnungen auf eine gute Freiluftsaison 2023 machen.

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Marc Koch (Copyright: Theo Kiefner)
Katharina Hanke (Copyright: Theo Kiefner)
Blessing Enatoh (Copyright: Theo Kiefner)
Caroline Joyeux (Copyright: Theo Kiefner)