Gute Platzierungen der LG NORD – Medaillenhoffnungen geplatzt

Erstellt von Bernd Kunze | |   LG NORD

Deutsche Meisterschaften, Braunschweig, 28.-30.06.2024

Die diesjährigen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der Männer und Frauen fanden, so wie bereits in den Jahren 2020 und 2021, im Eintracht-Stadion in Braunschweig statt.

Endlaufplatzierungen in den langen Sprints

Den Auftakt der geplanten acht Einzelstarts und vier Staffeleinsätze unserer LG NORD-Aktiven machte Lena Seifert im 2. Halbfinale über 400m Hürden. Sie lief die ersten 200m stark an, konnte das Tempo aber auf den Schlusshürden nicht ganz halten Trotzdem konnte Lena mit der Zeit von 1:00,13min. eine neue Saisonbestleistung aufstellen, auch wenn sie „nur“ als Sechste ihres Laufs ins Ziel kam.

Über die 400m Hürden der Männer waren Alexander Hanke und Jan-Niklas Gwizdek am Start. Im 2. Halbfinale auf der fünften Bahn laufend, zeigte Alexander ein sehr couragiertes Rennen. Auf der Bahn hinter ihm startete Joshua Abuaku, der im letzten Jahr bereits 48,12s gelaufen war. Im Sog des schnellen Frankfurters lief Alex flüssig über die Hürden und konnte auf der Zielgerade im harten Kampf mit dem Karlsruher Maximilian Köhler (51,76s) knapp den 2. Platz in 51,75s erringen, der zur direkten Qualifikation fürs Finale am Sonntag berechtigte.

Im Finale am Sonntag wollte „Alex“ sicher an die Leistung vom Vortag anknüpfen und nochmals an die neue Bestzeit heranlaufen. Doch diesmal lief es nicht so rund, obwohl auch wieder Joshua Abuaku als „Tempomacher“ eine Bahn vor ihm startete. In der Zielkurve verlor Alex etwas den Anschluss zur starken Spitzengruppe und musste sich im Ziel mit dem 8. Platz zufriedengeben. Seine Finalzeit von 52,81s war aber trotzdem seine drittschnellste Leistung einer noch jungen Langhürdenkarriere.

Nach langer Verletzungspause schaffte Jan-Niklas Gwizdek erfreulicherweise die Norm zu diesen „Deutschen“. Im 3. Halbfinale kam er aber nur schwer in Gang und konnte noch nicht an seine frühere Bestleistung (53,00s) heranlaufen; mit 54,61s belegte er den 6. Platz.

Dass die Saison 2024 zu einem ihrer stärkeren der letzten Jahre zählt, bewies Karolina Pahlitzsch im Halbfinale über 400m. Mit einer Zeit von 53,01s gewann sie dieses Rennen gegen starke Konkurrenz und blieb nur knapp über ihrer Saisonbestleistung von 52,94s.

Während Karolina Pahlitzsch im letzten Jahr die 400m Hürden bevorzugte und dort den 5. Platz belegte, stand sie in Braunschweig wieder im Finale ihrer Paradedisziplin, den „flachen“ 400m. Wie in vielen ihrer Rennen schien sie auf dem ersten 200m etwas verhaltener anzulaufen, dann aber aus der Kurve heraus, mit Druck und Krafteinsatz in die Zielgerade einzubiegen. Die Konkurrenz auf der Zielgerade war aber diesmal besonders stark, dass zeigten die gelaufen Zeiten zwischen 52,38s und 52,77 der vier Erstplatzierten mit der Siegerin Skadi Schier vom SCC Berlin. Mit 53,26s blieb Pahlitzsch aber immer noch im Rahmen ihrer diesjährigen guten Wettkampfleistungen.

Auch Marc Koch überzeugte im dritten Halbfinale über 400m. Die ersten 200m lief er kontrolliert und konzentriert an, schloss Mitte der Schlusskurve zum führenden Patrick Schneider (TV Wattenscheid) auf und übernahm eingangs der Schlussgeraden eine knappe Führung, die er bis zum Zieleinlauf hielt. Mit 46,11s blieb er nur 1/100 Sekunde über seiner persönlichen Bestzeit.

Das Finale hatte sich Marc im Zieleinlauf sicher anders vorgestellt. Auf Bahn sieben, hinter seinem Dauerkonkurrenten Manuel Sanders startend, lief er die erste Teilstrecke über 200m schneller als im Halbfinale an, steigerte sich ausgangs der Kurve in bekannter Weise. Im Finish auf der Zielgerade fehlte aber zum Schluss die Kraft, um noch in die Entscheidung um die Bronzemedaille einzugreifen. Mit seiner Endzeit von 46,90s blieb Marc nur der enttäuschende 7. Platz.

Über 800m der Frauen hatte Alison Graf die Norm zur DM mit 2:09,97min bei ihren Rennen in den USA erfüllt. Im zweiten Halbfinale, mit der starken Münchnerin Christina Hering im Rennen, waren bereits die ersten 400m mit 63 Sekunden viel zu schnell für sie, um am Feld dranzubleiben. Alison kämpfte sich zwar aufopferungsvoll bis ins Ziel, aber die Zeit von 2:13,08min war für sie sicher nicht befriedigend.

Erfreuliche Platzierungen im Hammerwurf der Frauen

Wie bereits bei den Meisterschaften im letzten Jahr in Kassel überraschte Flora Rustemeyer auch bei diesen. Während sie 2023 eine Bestleistung von 55,43m warf und den 8. Platz belegte, steigerte sich Flora diesmal im zweiten Versuch auf 59,21m und verbesserte ihren persönlichen Rekord um fast zwei Meter. Damit belegte sie den 7. Platz, obwohl sie fast die 60m Marke übertraf. Unserem zweiten Hammerwurftalent, Yasmin Sophie Amasheh, blieb die Teilnahme am Finale der achten besten Werferinnen verwehrt. Zwar konnte sie im dritten Versuch 56,46m erzielen, blieb aber damit unter ihrer bisherigen Bestleistung von 58,78m und belegte damit den 11. Platz.

Vier LG NORD-Staffeln bei den „Deutschen“

Jeweils eine Frauen- und eine Männerstaffel in der 4x100m-Staffel hatten in diesen Jahr den „Sprung“ zu den Deutschen Meisterschaften geschafft. In der Besetzung Grace Monono, Aliena Heinzmann, Charlotte Wolff und Emelie Wolff ging es im 3. Zeitfinale gegen die starken Staffeln von LG Stadtwerke München, TV Wattenscheid und Bayer Leverkusen. Bei nicht so optimalen Wechseln erzielte das Frauenteam mit 46,77s den 4 Platz dieses Laufes, blieb dabei nur 1/10 Sekunden unter der diesjährigen Bestzeit und erreichte damit den 14. Platz in der Gesamtwertung aller drei Zeitfinals.

Bei den Männern schien in der Besetzung Marvin Miguel Brito, Joseph Mouaha, Paul Thomas und Jan-Niklas Gwizdek das Wechseln nach drei Läufern besser zu funktionieren, doch der letzte Wechsel zwischen Paul und Jan-Niklas ging völlig schief und führte zur Aufgabe des Rennens. Die Männerstaffel der LG NORD war dabei in „guter Gesellschaft“ mit den deutlich schnelleren Staffeln von Bayer Leverkusen und der DHfK Leipzig, die ebenfalls aufgeben mussten bzw. wegen Wechselraumüberschreitung disqualifiziert wurden.

Bei den diesjährigen Meisterschaften der Männer und Frauen durften auch wieder Jugendstaffeln über 4x400m und 3x800m bzw. 3x1000m an den Start gehen. Sicher ein starkes Erlebnis für den leichtathletischen Nachwuchs insgesamt, aber besonders für die U20-Aktiven der LG NORD.

In der Besetzung Julian Iwanowski, Jannik Worina, Tom-Luca Gwizdek und Vincent Schmidt lief das Quartett im ersten Zeitfinale mit einer Zeit von 3:27,13min auf den 3. Platz. In der Gesamtabrechnung aller drei Läufe kamen sie immerhin auf den elften Platz der 20 gestarteten Staffeln.

Auch eine 4x800m-Staffel hatte die Norm für die „Deutschen“ erlaufen. Während Startläuferin Hannah Suhr und die ihr folgenden Lilly Schuster ganz gut im Feld mithalten konnten, war das Tempo für Fee Schnittker als Schlussläuferin doch etwas zu hoch, so dass unsere Nachwuchsstaffel in 7:31,75min als Elfte ins Ziel kam.

Christoph Harting und Caroline Joyeux mit Startabsage

Während Christoph Harting im letzten Jahr in Kassel noch die Bronzemedaille im Diskuswurf gewinnen konnte, musste er in diesem Jahr verletzungsbedingt leider seine Teilnahme absagen. Ähnlich erging es auch Caroline Joyeux, die nach einer Fersenprellung noch nicht wieder voll im Dreisprung angreifen konnte, dies aber noch im Laufe der Saison in Planung hat.

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Flora Rustemeyer (Copyright Theo Kiefner)
Karolina Pahlitzsch (Copyright Theo Kiefner)
Marc Koch (Copyright Theo Kiefner)
Yasmin Amasheh (Copyright Theo Kiefner)