Zwei Titel im Hammerwerfen

Erstellt von Felix Fasel, Andreas Schlitt | |   LG NORD

Norddt. Meisterschaften U20/U16, Lübeck, 13./14.07.2024

Eine relativ kleine Gruppe von Athleten fuhr zu den diesjährigen Titelkämpfen der Norddeutschen Verbände in die Ostseestadt Lübeck – und kam mit zwei Titeln im Gepäck und vier weiteren Medaillenplätzen zurück.

 

U16

Für einige Athletinnen und Athleten der U16 waren die Meisterschaften ihr persönliches Einzel-Saisonhighlight. Hier wollten die Jungs und Mädchen die Früchte ihrer langen Trainingsarbeit einsammeln und neue Bestleistungen aufstellen und vielleicht sogar Normen für die U16-DM knacken.

Ein beeindruckendes Rennen lieferten Jascha Heisterkamp (2:16,12min), Theodor Kubsch (2:07,84min) und Franz Spathelff (2:11,24min) über 800m. Eine wohlüberlegte Taktik und situativ richtige und mutige Entscheidungen führten bei allen drei Athleten zu einer Steigerung ihrer PB um fast 2 (!) Sekunden. Jascha verpasste dabei die DM-Norm denkbar knapp um 12 Hundertstel, konnte sich aber mit einer kaum für möglich gehaltenen Bronze-Medaille belohnen. Mit allen drei Jungs wird in der Zukunft zu rechnen sein. Für Theodor war es ein überzeugender Leistungstest vor der DM in Koblenz. Hier startet er auch über 1500m Hindernis.

Auch in der 4x100m-Staffel konnten die Jungs der LG NORD Berlin überzeugen. Trotz eines Wechselfehlers, der einige Zehntel kostete, konnten sich die Läufer Tamo Krumrey, Luis Twele, Titus Lehmann und Florian Abel erneut verbessern und ein starkes zuversichtliches Zeichen Richtung Koblenz setzen. Mit einer Zeit von 46,37s gewannen sie die Bronze-Medaille. Über die 100m präsentierten sich Florian (12,37s), Titus (12,02s), Luis (12,02s) aber auch Jascha (12,63s) in guter Form und blicken gespannt auf die kommende DM. Florian zeigte auch im Kugelstoßen (12,38m) und Diskuswurf (35,39m) starke Leistungen und konnte als M14-Athlet wichtige Erfahrungen für die nächste Saison in der U16 sammeln. Niklas Fricke konnte seine anvisierte Bestleistung leider nicht erreichen, zeigte aber trotzdem einen stabilen Wurf auf 33,04m und sammelte dadurch Sicherheit für die anstehenden Team-Meisterschaften in Lage. Bei dieser Veranstaltung werden auch die Leistungen von Tamo und Luis in weiteren Disziplinen wichtig sein. Tamo überzeugte schon mal am Wochenende mit einer neuen PB im Speerwurf (42,89m) und Luis mit guten 5,63m im Weitsprung.

Auch die weibliche U16 konnte wichtige Wettkampferfahrung bei ihren teils ersten regionalen Meisterschaften sammeln und sich für die kommenden deutschen Endkämpfe im Team in Stellung bringen. Die 4x100m-Staffel in der Besetzung Charlotte Maier, Pauline Hochschild, Yuna Bauer und Lea-Marie Vondey zeigte ein gutes Rennen, leider aber mit einem ausgeprägten Wechselfehler, weshalb mit 51,96s die Norm für die U16-DM in zwei Wochen verpasst wurde. Pauline, noch entkräftet von der kurz vor den Meisterschaften stattgefundenen Klassenfahrt, zeigte am Sonntag ein starkes Hürdenrennen und konnte sich über den Sieg im Vorlauf für das A-Finale über 80m qualifizieren. Dort zeigte sie starken Willen und eine technisch und frequent anspruchsvolle Leistung bis zur vorletzten Hürde. Hier blieb sie - auf Position 5 liegend - hängen und musste sich zum Schluss mit dem 8. Platz begnügen. Auch sie ist noch im jüngeren Jahrgang und hat ihre großen Auftritte in der W15 nächste Saison noch vor sich.

Charlotte Maier (Speerwurf: 30,49m) und Lea-Marie Vondey (Kugelstoßen: 9,43m) sammelten wichtige Wettkampferfahrungen in ihren Einzeldisziplinen. Helene Marie Fellerhoff, ebenfalls erst im jüngeren Jahrgang, zeigte eine beeindruckende Saison, speziell im Hochsprung. Mit viel Willen, Ehrgeiz und Konzentration im Training und Wettkampf konnte sie im Verlauf der Saison ihre Bestleistung von 1,32m auf 1,55m (!) steigern. Zum Einzel-Saisonhöhepunkt sollte eine erneute Steigerung zwar nicht gelingen (1,50m), dennoch konnte sie sich in einem starken Feld erneut beeindruckend präsentieren und blickt nun mit einem 8.Platz sehr optimistisch auf die Team-DM in Lage und die kommende Saison in der W15. In der AK W15 konnte Luise Steineck sich über eine erneute Bestzeit über die 300m Hürden freuen. In 51,32s kam sie ins Ziel.

 

U20

Für die besten Leistungen auf Seiten der LG NORD sorgten einmal mehr die Hammerwerfer. Marek Sachse zeigte sich in guter Verfassung und unterbot mit einem Wurf von 64,17m nur knapp seine Bestmarke. Doch reichte dies um seinen Konkurrenten aus Bad Gandersheim in Schach zu halten und den Norddeutschen Titel mit nach Hause zu nehmen. Yasmin Amasheh hatte gleiches bei den Damen vor, doch machte sie es äußerst spannend. Nach drei ungültigen Versuchen hätte der Wettkampf für sie beendet sein können, doch zu ihrem Glück waren nur zwei Athleten im Wettbewerb, sodass es ihr gelang, sich im letzten Versuch noch den Sieg mit 53,13m zu sichern.

PB gab es bei der weiblichen Jugend über die Laufstrecken durch Paula Benz, die ihren 400m-Zeitlauf in 1:00,76min zwar gewann, aber im Endergebnis nur 9. wurde, sowie durch Lilly Schuster, die sich auf starke 2:18,62min verbesserte und damit als 5. ins Ziel kam. Hannah Suhr schaffte gleich zwei Bestzeiten: Am Samstag lief sie 400m Hürden in 1:09,10min und am Sonntag überzeugte sie bei der 1500m-Entscheidung mit einem tollen 5. Platz in 4:54,32min.

Phoebe Adenmosun konnte sich in den Wurfdisziplinen zweimal stark platzieren, auch wenn sie gern neue Bestleistungen produziert hätte, die sie weiter nach vorn gebracht hätte. Im Kugelstoßen gewann sie immerhin mit 9,48m die Bronzemedaille, während sie im Diskuswerfen mit Platz 6 auch nicht wirklich unzufrieden sein durfte (29,39m). Für Maria Lemma blieb in einem stark besetzten Dreisprungwettbewerb mit 10,25m (PB) leider nur der 15. Platz und Lea Dieckmann blieb mit ihren im Weitsprung erzielten 4,96m doch deutlich hinter ihren Erwartungen. Über 100m liefen Paula Benz (13,22s), Phoebe Adenmosun (13,36s), Annemarie Schendler (13,36s) und Maureen Cole (13,45s) im Vorlauf. Maureen lief auch die 200m in 27,66s.

Eine weitere tolle Wurfleistung vollbrachte bei den Jungen Nelio Schwarz. Der U18-Athlet nahm erneut den 800g-Speer in die Hand und schleuderte das Geräte auf großartige 52,88m. Damit belegte nicht nur einen starken 5. Platz, sondern ist damit bereits Rang 8 bei den besten Speerwerfern der LG NORD aller Zeiten angelangt!

Julian Iwanowski trat über 400m an und konnte hier mit einer tollen Steigerung auf 51,24s überzeugen, die ihm die Bronzemedaille einbrachten. Über 100m kam er – wie auch Teamkollege Vincent Schmidt - nicht über den Vorlauf hinaus. Ihre Zeiten wurden durch starken Gegenwind gestört: 11,53s bzw. 11,76s. Vincent war auch schnellster NORDler über 200m in 23,75s, während Tom-Luca Gwizdek sich hier auf 24,71s verbessern konnte. Luca Radunz kam über 400m nach 55,25s ins Ziel. Für die 4x100m-Staffel (Vincent Schmidt/Julian Iwanowski/Tom-Luca Gwizdek/Luca Radunz) waren die Erwartungen von vornherein nicht sehr groß, Umso mehr freuten sich die Jungs über den 6. Platz in 44,45s.

 

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Das NORD-Team in Lübeck