Gold und Silber für Falko Zauber und Semjon Pitschugin im Lorheidestadion
Die Meisterschaften in Wattenscheid schlossen sich bezüglich der klimatischen Bedingungen nahtlos an das Vorwochenende in Ulm bei den Erwachsenen-Titelkämpfen an. Es herrschte große Hitze im Wattenscheider Lorheidestadion und es wehte nur wenig Wind. Ratsamer Weise verbrachten die Athleten nach Möglichkeit jede Minute entweder im Schatten der überdachten Tribünen oder flohen gleich nach den Vorläufen wieder ins Hotelzimmer.
Auch sonst waren es hitzige Titelkämpfe schließlich ging es um die allerletzte Chance noch auf den Zug zur Junioren WM nach Peking aufzusteigen. Neben Falko Zauber über 1500m hatten Merlin Rose über 800m und Nico Dieckmann im Stabhochsprung die Qualifikations-Normen bereits im Vorfeld erfüllt, Semjon Pitschugin fehlten im Weitsprung nur noch 14cm zur Norm.
Nicht alle Träume gingen an diesem Wochenende in Erfüllung, lediglich Falko konnte ungefährdet zu einem Sieg über 1500m laufen und damit seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Er ist damit für die JWM in Peking fest nominiert. Merlin Rose konnte seine Titelserie von bisher 3 Jugendmeistertiteln über die 800m in Folge leider nicht fortsetzen und wurde für ihn enttäuschend „nur“ vierter. Obwohl er zweimal die JWM-Norm unterboten hat und mehrmals in dieses Saison eine neue Bestzeit aufstellte muss er nun leider zu Hause bleiben, weil die anderen diesmal einfach besser waren.
Das gleiche Schicksal ereilte Nico Dieckmann im Stabhochsprung. Schnell trennte sich bei 4,75m die Spreu vom Weizen und nur noch die 4 Titelfavoriten mit Peking-Chance verblieben im Rennen. Leider riss Nico die Latte dann bei 4,95m knapp und blieb auf dem vierten Platz hängen. Da Nico dem jüngeren Jahrgang angehört, kann er im nächsten Jahr einen erneuten Anlauf, dann auf die JEM-Norm, machen.
Auch Semjon Pitschugin fehlte diesmal das Glück des Tüchtigen. Das man auf der Wattenscheider Anlage nicht gerade besonders gut weitspringen kann ist hinlänglich bekannt. Dennoch steigerte sich Semjon im zweiten Versuch auf die neue persönliche Bestweite von 7,45m. Es fehlten also nur noch 10cm zur Norm. Am Ende gelang es Semjon zwar die Silbermedaille zu gewinnen, die Norm erfüllte aber kein DLV-Springer, so dass man wohl ohne Weitspringer zur JWM nach Peking anreisen muss. Semjon selbst spürte wie nah er der Norm gewesen ist, nach seinem letzten leicht übertretenen Versuch, der noch einmal weit hinausging blieb er fassungs- und regungslos im Sand liegen und konnte sich angesichts der vertanen Chance nicht wirklich über Silber freuen.
Das Gesamtabschneiden bei den Meisterschaften für die LG NORD darf jedoch nicht unter dem Eindruck der verpassten Peking-Qualifikation als Misserfolg gewertet werden, denn es gab einige positive Leistungsschübe zu verzeichnen. So verbesserte Newcomer Alexander Hudak seine 800m-Bestzeit im Endlauf der MJA mit furiosem Schlussspurt auf 1:53,27min und kam als fünfter damit dem enttäuschten Merlin ganz dicht auf die Fersen. Da „Hudi“ dem jüngeren Jahrgang angehört kann er auch noch im nächsten Jahr bei der A-Jugend für Furore sorgen.
Im Hammerwerfen ließ Sophie Drieux ihr Trauma vom Vorjahr hinter sich, als sie völlig unerwartet in der Qualifikation sang- und klanglos unterging. Diesmal behielt sie die Nerven und wurde mit Platz 5 belohnt. Ihre Trainingskameradin Mariel Rose startete im Hammerwerfen der WJB, obwohl sie noch der A-Schülerklasse angehört, und konnte sich über einen neue persönliche Bestleistung von 39,89m freuen.
Wenke Bruchmüller bestätigte im Vor- und Endlauf mit Zeiten nahe ihrer diesjährigen Bestzeit, dass sie sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern konnte. Auf Grund des gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegenen Niveaus (es gab 6 Vorläufe und A- und B-Endläufe) reichte die Zeit diesmal leider nur zum achten Platz. Dennoch macht die Tatsache Mut, dass Wenke im Endlauf bis zur 7. Hürde erstmalig sechs 16er-Ryhtmen realisieren konnte.
Nicht so gut lief es dagegen für die restlichen Stabis und Judith Scholl über die B-Jugend Kurzhürde. Mit ihrem normalen Leistungsvermögen hätten auch diese Athleten durchaus in die Endkampfplätze rutschen können. Bis auf Raphael Gringel, der uns aus beruflichen Gründen in Richtung Holzminden verlassen wird, können aber alle im nächsten Mal noch einmal angreifen.
Rechnet man noch die Silbermedaille der 3x1000m der MJA und den fünften Platz der 4x400m der WJA vom Vorwochenende in Ulm dazu, dann fällt die Bilanz sogar noch positiver aus.
Medaillenspiegel LG NORD bei der DJM in Wattenscheid 2006* :
Gold | Silber | Bronze | 4. Platz | 5. Platz | 6. Platz | 7. Platz | 8. Platz |
Falko Zauber | Semjon Pitschugin | Nico Dieckmann | Sophie Drieux | Wenke Bruchmüller | |||
1500m | Weit | Stab | Hammer | 400mHü | |||
MJA | MJA | MJA | WJA | WJB | |||
Merlin Rose | Alexander Hudak | ||||||
800m | 800m | ||||||
MJA | MJA | ||||||
14 Aktive / 2 Medaillen / 7 Endkampfplätze / 34 Länderkampfpunkte |
* ohne 3x1000m MJA 2. Platz für Hudak, Rose und Zauber sowie 4x400m WJA 5. Platz für Hinkelmann, Bruchmüller, Hagenstein und Nauendorf aus Ulm
Ergebnisse DJM Wattenscheid
Disziplin 1. Tag | Name | Leistung |
400mHü VL WJB | Wenke Bruchmüller (89) | 63,01s 1. |
Stabhoch MJB | Andre Bauer (89) | 4,30m 10. Platz |
Timo Auer (89) | 4,00m 22. Platz | |
Max Mausberg (90) | o. g. V. | |
100mHü VL WJB | Judith Scholl (89) | 14,69s VL |
Hammer WJB | Mariel Rose (91) | 39,89m pBL 15. Platz |
Hoch MJB | Timo Auer (89) | 1,85m 15. Platz |
Disziplin 2. Tag | Name | Leistung |
1500m VL MJA | Falko Zauber (87) | 3:54,77min 1. |
800m VL MJA | Merlin Rose (87) | 1:52,05min 1. |
Alexander Hudak (88) | 1:53,40min 2. | |
Norman Repkow (87) | 1:57,42min | |
Stabhoch MJA | Nico Dieckmann (88) | 4,75m 4. Platz |
Raphael Gringel (87) | 4,40m | |
400mHü EL WJB | Wenke Bruchmüller (89) | 62,95s 8. Platz |
Hammer WJA | Sophie Drieux (88) | 47,04m 5. Platz |
Disziplin 3. Tag | Name | Leistung |
1500m EL MJA | Falko Zauber (87) | 3:52,15min Gold |
800m EL MJA | Merlin Rose (87) | 1:53,20min 4. Platz |
Alexander Hudak (88) | 1:53,27min 5. Platz | |
Weit MJA | Semjon Pitschugin (87) | 7,45m pBL Silber |
gez. Jan Keil