Die Pfingstfeiertage sind in der Leichtathletik traditionell den Spezialmeetings vorbehalten, an Pfingsten treffen deutschlandweit die besten zum Auftakt der Sommersaison erstmalig zusammen. Bis hierhin ist vieles nur Vorgeplänkel aber an Pfingsten bekommt man einen ersten Vorgeschmack darauf, was die Saison verspricht und mit welchen Konkurrenten man es zu tun bekommen wird. Die meisten Meetings können dabei bereits auf eine Jahre währende Geschichte zurückblicken und haben sich in der Szene fest etabliert. Das Nationale Pfingstsportfest in Zeven fand in diesem Jahr zum Beispiel bereits sein 26. Auflage aber auch das nur zweijährig stattfindende internationale Pfingstsportfest in Berlin war schon das 15. seiner Art.
So verstreuten sich auch die Läufer, Springer, Werfer und Sprinter der LG NORD Berlin an diesem Wochenende auf die verschiedenen Stadien in Zeven (Sprint/ Sprung), Wesel (Horizontalsprung), Fränkisch-Crumbach (Wurf) und Holzminden (Stabhochsprung). Nur die Mittelstreckler blieben in Berlin und machten sich vor der eigenen Haustür selbst ein schnelles Rennen im Rahmen des Pfingstsportfestes des in Tempelhof-Mariendorf.
Alles in allem offenbarten die Pfingstwettkämpfe trotz der heftigen Wetterturbulenzen mit 8 persönlichen Bestleistungen für den gegenwärtigen Saisonzeitpunkt einen erfreulichen Leistungsstand.
15. Internationales Pfingstsportfest in Tempelhof-Mariendorf (26./27.5.07)
Gelungener Formtest der Hauptstadtläufer von der LG NORD Berlin
Bei dem traditionellen Pfingstsportfest des TSV Tempelhof-Mariendorf am Samstag in Berlin stiegen die „Hauptstadtläufer“ der LG NORD Berlin (www.hauptstadtlaeufer.de) erfolgreich in die Sommersaison ein. Nachdem sich die Läufer der LG Nord Berlin bereits bei der Staffel-DM in Zeulenroda mit dem ersten, dritten und neunten Rang in guter Form präsentierten, legten sie am Samstagabend bei einem 800-Meter-Testlauf noch eine Schippe drauf.
Insgesamt stellen die Berliner drei persönliche Bestzeiten auf. Carsten Schlangen gewann das Rennen knapp vor Jonas Stifel und Franek Haschke in 1:48,71 Minuten. Jonas Stifel steigerte seine persönliche Bestleistung auf 1:48,90 Minuten. Franek Haschke hatte bis 250 Meter vor Schluss für ein hohes Eingangstempo gesorgt und kam als Dritter mit einer ebenfalls guten Zeit von 1:49,51 Minuten ins Ziel.
Alle drei blieben damit klar unter dem an gleicher Stelle aufgestellten Stadionrekord von Vereinskamerad Moritz Höft, der für diesen Wettkampf nicht extra von seinem Studienort in der Schweiz anreisen konnte, um seine Marke zu verteidigen. Im Schlepptau der drei lief der Jugendliche Alexander Hudak ebenfalls zu einer neuen beachtenswerten Bestzeit von 1:50,79 Minuten. Er steigerte seine alte Marke damit um fast 3 Sekunden. Auch die Plätze 5, 6 und 9 gingen an Läufer aus der Trainingsgruppe von Professor Wolff.
Nur Falko Zauber konnte das 800-Meter-Rennen leider nicht beenden. Kurz nach dem Massenstart von der Linie (16 Starter) wurde er unglücklich in eine Rempelei verwickelt und stürzte.
Zunächst hatten die Läufer noch um ihre Startgelegenheit gebangt, denn bis kurz vor dem Start hatte es in Berlin erneut heftige Gewitter gegeben. Die Rundbahn wurde daraufhin für den Wettkampf erst mühselig vom Wasser befreit. “Auf dem Weg zum Stadion musste ich mein Fahrrad noch über armdicke abgebrochene Äste tragen. Wir hatten allerdings sehr viel Glück, dass das Unwetter sich rasch legte. Jetzt freuen wir uns alle auf den Saisoneinstieg beim Anhalt-Meeting in Dessau”, sagte Carsten Schlangen im Anschluss.
Bei den Frauen konnte Gesine Schenk den 100m-Lauf mit guten 12,51s für sich entscheiden.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
800m Männer | Carsten Schlangen (80) | 1:48,71min | 1. pBL |
| Jonas Stifel (80) | 1:48,90min | 2. pBL |
| Franek Haschke (80) | 1:49,51min | 3. |
| Alexander Hudak (88) noch MJA | 1:50,79min | 4. pBL |
| Franz Theimer (80) | 1:54,62min | 5. |
| Kai-Markus Kirchner (85) | 1:56,03min | 6. |
| Johannes Riewe (86) | 1:57,85min | 9. |
1500m Männer | Johannes Riewe (86) | 4:05,64min | 4. |
1500m MJA | Marcel Grzeschick (90) | 4:03,74min | 1. |
400m Männer | Philipp Baier (82) | 50,41s | 1. |
100m Männer | David Vitzthum (84) | 11,56s | 5. |
100m MJA | Georg Graf (88) | 11,76s | 6. |
| Björn Hoffmann (89) | 11,83s | 8. |
200m MJA | Georg Graf (88) | 24,01s |
|
100m MJB | Imad Abu Abed (90) | 12,14s | 4. |
100m Frauen | Gesine Schenk (86) | 12,51s | 1. |
26. Nationales Pfingstsportfest in Zeven (26./27.5.07)
Meike Kröger gewinnt Hochsprung mit 1,77m
Heftige Regenschauer und Gewitterdonner sorgten immer wieder einmal für eine nasse Anlaufbahn und Unterbrechungen, davon ließen sich die Veranstalter, Kampfrichter und die knapp 1000 Athleten bei ihren über 1600 Starts aber nicht weiter beirren. Jeweils nach kurzen Unterbrechungen konnte es immer wieder weitergehen und der Zeitplan wurde dennoch weitgehend eingehalten, und das obwohl die Starterfelder zum Teil riesig waren. Im Weitsprung der WJB traten 68 Athletinnen an, die auf 3 Vorkampfgruppen verteilt wurden. Zuerst starteten die beiden Gruppen mit den Athletinnen mit schwächeren Meldeleistungen, dann folgten die Guten, so dass diese gleich im Endkampf weiterspringen konnten. Mit von der Partie war Julia Hagenstein mit einer stabilen Serie und der zweitbesten Saisonweite von 5,50m. In diesem Mammutfeld belegte sie damit dann im Endkampf den dritten Platz. Auch im Speerwerfen wurde in die Qualifikation für den Endkampf in drei Gruppen ausgetragen. Bei den Sprintwettbewerben wurde während der 100m und 200m-Vorläufe auf der Gegengerade immer der Wind parallel mitgemessen, wenn sich dadurch nach den Vorläufen Hinweise darauf ergaben, dass der Wind die Hauptwindrichtung gedreht hatte, dann wurde für die Zwischen- und Endläufe konsequent die Sprintgerade gewechselt. Die Kampfrichter und Obfrauen beim Dreisprung und Hochsprung bemühten sich bei Kameraaufnahmen nicht im Bild zu stehen und baten einen daran zu erinnern, falls sie aus Versehen ins Bild laufen würden.
Man fragt sich immer wieder, warum man diese Serviceeinstellung gegenüber den Athleten leider in Berlin so selten wieder findet. Jedenfalls gelang des den Veranstaltern vom LAV Zeven um Mara Zabel und Hans-Hermann Neblung auf diese Art und Weise einmal mehr trotz des schlechten Wetters eine leistungsdienliche Wettkampfatmosphäre herzustellen.
So konnte Meike Kröger am zweiten Tag im Hochsprung einen Sieg mit 1,77m feiern und verpasste den Angriff auf ihren eigenen Stadionrekord von 1,82m nach einem famosen Einspringen nur deshalb knapp, weil es bei 1,80m leider einen sturzartigen Regenguss gab, der zu einer unglücklichen Wettkampfunterbrechung bei dieser entscheidenden Höhe führte. Außerdem gab Maren Schulze nach langer mittlerweile fest einkalkulierter Verletzungspause ihren Einstieg mit 12,17s über 100m in einem Rennen, dass noch sehr vom Bemühen um die Lauftechnik geprägt war. Über 200m ließ sie es bei sehr viel Gegenwind dann bei einem Vorlauf in 24,97s bewenden. Über 400m Hürden gab Patricia Fritz in 67,78s ihr Debüt auf dieser Strecke und offenbarte, wie über die Kurzhürden, noch Steigerungsmöglichkeiten für die Zukunft. Misslungen ist dagegen der Saisoneinstand von Wenke Bruchmüller über die lange Hürdenstrecke. Erst zog sie das Nachziehbein zu sehr innen an der zweiten Hürde vorbei und dann schmiss ihr noch eine andere Läuferin an der achten Hürde außer der eigenen auch noch Wenkes Hürde so vor die Füße, dass Wenke beim plötzlichen Beseitigen des unverhofft auftauchenden Hindernisses mit den Händen nachhelfen musste, was aber trotz Fremdverschuldens eine vollkommen berechtigte Disqualifikation nicht verhindern hätte können. Zum Glück wurde der Lauf ja wegen des Nachziehbeinfehlers an der zweiten Hürde bereits annulliert. Bei den Männern demonstrierte Sebastian Timme erneut, dass er die 11-Sekundenmarke bei allen Wetterbedingungen fest im Griff hat.
Ergebnisse 1. Tag Zeven:
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
100m Hürden WJB | Patricia Fritz (91) | 15,14s (VL 15,45) | 4. B-Lauf und pBL |
| Julia Hagenstein (90) | 17,56s | VL |
| Anne Zülow (91) | 17,71s | VL |
100m VL | Julia Hagenstein | 13,44s | VL |
| Patricia Fritz | 13,47s | VL |
| Anne Zülow | 13,89s | VL |
Weit WJB | Julia Hagenstein | 5,50m | 3. |
| Anne Zülow | 4,98m | VK |
| Patricia Fritz | 4,82m | VK und pBL |
Weit Frauen | Meike Kröger (86) | 5,06m | 7. |
100m Frauen | Maren Schulze (82) | 12,17s (VL 12,23s) | 5. |
Hochsprung Frauen | Meike Kröger | 1,68m | 2. |
100m Männer | Sebastian Timme (84) | 10,98s (VL 10,95s) | 3. B-Lauf |
| Jacob Claßen (84) | 11,51s | VL |
400m Männer | Jacob Claßen | 51,45s | 5. |
Ergebnisse 2. Tag Zeven:
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
Dreisprung WJB | Julia Hagenstein | 10,99m | 3. pBL |
| Anne Zülow | 10,61m | 5. pBL |
400m Hürden WJB | Patricia Fritz | 67,78s | 5. pBL |
400m Hürden WJA | Wenke Bruchmüller (89) | Disqualifiziert |
|
200m Frauen | Maren Schulze | 24,97s | VL, EL verzichtet |
Hochsprung Frauen | Meike Kröger | 1,77m | 1. |
Dreisprung Frauen | Meike Kröger | 11,33m | 1. |
200m Männer | Sebastian Timme | 22,42s (VL22,63s) | 6. A-Endlauf |
| Jacob Claßen | 23,47s | VL |
100m Männer | Sebastian Timme | 10,97s | VL |
| Jacob Claßen | 11,41s | VL |
17. Nationales Holzminden (26.5.07)
Nico Dieckmann steigt mit 4,82m ein
Sehr bestenlistenfreundlich wird in Holzminden seit je her immer in krummen Höhen gesteigert. Statt bei 4,00m beginnt der Wettkampf bei 4,02m und geht dann in 10er Schritten immer so weiter. Nach seinem misslungenen Saisoneinstieg mit einem Salto Nullo bei der DJMM konnte Nico Dieckmann (Jg. 88) nun in Niedersachsen mit 4,82m als Dritter in die Saison einsteigen. Bei den nächsten Wettkämpfen wird er dann wieder die 5m in Angriff nehmen müssen. Jeweils mit 4,42m stiegen bei den Männern und in der männlichen Jugend B Stefan Lasota (Jg. 86) und Max Mausberg (Jg. 90) ein. Auch hier darf man in Zukunft auf höhere Höhen gespannt sein.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
MJA Stabhoch | Nico Dieckmann (Jg. 88) | 4,82m | 2. |
MJB Stabhoch | Max Mausberg (Jg. 90) | 4,42m | 6. |
Männer Stabhoch | Stefan Lasota (Jg. 86) | 4,42m | 6. |
5. Nationales Wurfmeeting in Fränkisch-Crumbach (27.5.07)
Jessica Kolotzei wirft neue Saisonbestweite von 54,84m
Beim Wurfmeeting in Hammerwurfmekka Fränkisch-Crumbach traffen sich dieses Jahr auch die Diskuswerferinnen zu einem ersten nationalen Testwettkampf im Hinblick auf die U23-EM im ungarischen Debrecen. Im Diskuswerfen der U23 belegte Jessica Kolotzei (Jg. 85) mit 54,84m weitengleich mit der Siegerin Heike Koderisch den zweiten Platz. Der bessere zweite Versuch gab den Ausschlag zu Gunsten ihrer Konkurrentin. Dennoch bedeuten die knapp 55m eine neue Saisonbestmarke und Jessica nähert sich peu a peu ihrer persönlichen Bestleistung.
Im Hammerwerfen der WJA belegte Sophie Drieux (Jg. 88) mit ordentlichen 50,25m einen guten dritten Rang. Bei der WJB wurde Mariel Rose (Jg. 91) mit 44,92m Achte. Beide Hammerwerferinnen verfehlten ihre Bestleistungen damit um jeweils einen Meter. Wie auch die anderen Pfingstveranstaltungen litt die Veranstaltung unter katastrophalen Wetterbedingungen. Vor allem für die WJB wurde die ganze Angelegenheit zu einer Regenschlacht.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
U23 Diskus | Jessica Kolotzei (85) | 54,84m | 2. |
WJA Hammer | Sophie Drieux (88) | 50,15m | 3. |
WJB Hammer | Mariel Rose (91) | 44,92m | 8. |
13. Springermeeting in Wesel (28.5.07)
Nils Hermann mit Saisonbestweite
Beim traditionellen Springermeeting der Horizontalspringer am Pfingstmontag auf der bekannt guten Anlage in Wesel steigerte Nils Hermann (Jg. 86) seine Saisonbestweite im Dreisprung auf 15,18m und konnte damit im nationalen Vergleich den vierten Rang belegen.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
U23 Dreisprung | Nils Hermann (86) | 15,18m | 4. |