Carsten Schlangen läuft zur Hallen-WM-Norm

Deutsche Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen in der Leichtathletik vom 23-24.2.08

 

Licht und Schatten wechselten sich für die Athleten der LG NORD Berlin an diesem Wochenende im Sindelfinger Glaspalast immer wieder ab. Während das Wetter so gut war, dass die Athleten am liebsten unter freiem Himmel draußen im Stadion ihre Wettkämpfe ausgetragen hätten, gab es unterm Hallendach des Glaspalastes die eine oder andere Sorgenfalte bei den Trainern. Der Anfang begann mit Nils Hermanns fünftem Platz im Dreisprung der Männer sehr verheißungsvoll. Endlich stimmte der Anlauf wieder, Nils traf das Brett und übersprang des öfteren die 15m-Marke. Am Ende wurden ordentliche 15,18m notiert. Über 400m lief es dann im Vorlauf für Sprinterin Maren Schulze alles andere als nach Plan. Gesundheitliche Probleme führten dazu, dass sie sich trotz Vorlaufsieg über 55,36s kaum freuen konnte. Sie verzichtete auf ihren Endlauf zu Gunsten der 200m am nächsten Tag. Danach ging es wieder aufwärts, denn Moritz Höft (800m) und Franek Haschke sowie Carsten Schlangen (beide 1500m) zogen ohne Mühe ihre Vorläufe durch und sicherten sich jeweils souverän den Einzug in die Finalrunden am Sonntag. Weniger Glück hatten ihre beiden Laufkollegen Norbert Löwa und Jonas Stifel über 3000m der Männer. Norbert verpasste als 9. in 8:22,55min den Endkampfplatz denkbar knapp und Jonas Stifel musste nach gut 2km, die er in der Führungsspitze mitgelaufen war, plötzlich aufgeben, weil ihn ein Infekt im Training einfach zu weit zurück geworfen hatte.

Am Sonntag blieb es bei der gemischten Bilanz. Während Maren Schulze ihr Glück auf der 200m-Strecke versuchte und sich dort als fünftbeste nach den Vorläufe mit 24,31s auch das Endlaufticket sichern konnte, musste sie vorm Endlauf doch erkennen, dass die Beine nach dem 400er vom Vortag einen weiteren Lauf an diesem Tag nicht vertragen würden und verzichtete so schweren Herzens auf die Finalteilnahme. Auch für Moritz Höft den amtierenden deutschen Freiluftmeister verlief das 800m-Finale nicht nach Plan, von Anfang an hinten eingebaut konnte er sich nicht befreien und wurde nach vier Runden demoralisiert und vollkommen unter Wert geschlagen nur siebenter in 1:52,14min. Nach soviel Pecht für die "Rothemden" folgte die Entschädigung in Form des 1500m-Endlaufes. Franek Haschke machte hier (durch eine Pollenallergie übernacht geschwächt) uneigennützig für Carsten Schlangen das Tempo, bis dieser ab da an alleine seine Runden zog und auch seinen einzigen ernsthaften Verfolger Christoph Lohse vom TV Wattenscheid in Schach hielt. Carsten gewann nach dem Freilufttitel damit nun auch den Hallentitel und sicherte sich mit einer hervorragenden Zeit von 3:38,47min auch das Ticket für die Hallen-Weltmeisterschaften in 14 Tagen in Valencia.

 

Carsten dazu im Newsticker auf leichtathletik.de

"Heute hatte ich mir vorgenommen zu gewinnen – das ist mein erstes Mal über 1.500 Meter in der Halle. Da ich über 3.000 Meter auf einen Start verzichtet hatte, musste also der Titel über 1.500 Meter her. Im Team haben wir dann abgesprochen, dass Franek Haschke die ersten 800 Meter Tempo macht. Und danach habe ich die Flucht nach vorne angetreten. Am Ende habe ich mich darauf konzentriert, Christoph Lohse abzuschütteln. Dass ich so eine Zeit um die 3:38 Minuten drauf habe, das weiß ich aus dem Sommer. Ja, in zwei Wochen werde ich also in Valencia laufen. Ich nehme mir da erst einmal nichts vor, vielleicht ist der Endlauf ja möglich. Ich muss noch überlegen, ob ich über 3.000 Meter oder 1.500 Meter dort an den Start gehen werde. Im Trainingslager auf Lanzarote habe ich noch Zeit für diese Entscheidung."