Carsten knackt die Peking-Norm

 

Carsten Schlangen läuft mit 3:34,99min auf Anhieb die 1500m-Olympianorm – Alexander Hudak läuft 1.47,35min und Maren Schulze 54,35s

 

Nur wenige Tage nach seiner tollen 1000m-Bestleistung von Königswusterhausen pulverisierte Carsten Schlangen seine alte 1500m-Bestzeit von 3:36,54min und unterbot mit famosen 3:34,99min auch gleich auf Anhieb im ersten 1500m-Lauf der Saison die geforderte A-Norm für Peking von 3:35,50min.
Nun muss er nur noch einmal die B-Norm von 3:36,30min laufen und dann kann er seine Koffer für die Reise nach China packen.

Carsten ging das Rennen von hinten kontrolliert an, hielt sich aus den Rangeleien der Afrikaner an der Spitze heraus, aber hielt gleichzeitig geschickt innen laufend immer Kontakt zur Spitze. Bis zur 1000m-Zwischenmarke lief alles nach Plan. Diese wurden in 2:20min nur 3 Sekunden über seiner 1000m-Leistung vom Dienstag absolviert und Carsten steuerte wie er selbst sagt „als ob er im Tunnel laufe“ auf die Schlussrunde zu und konnte dabei sogar noch den einen oder anderen der vor ihm laufenden Athleten wieder einfangen. Das Publikum war vor Freude über die Leistung des Lokalmatadors von der LG NORD Berlin so aus dem Häuschen, dass Carsten nach dem Rennen vom Innenraumsprecher noch auf eine Ehrenrunde geschickt wurde. Ganz in Läufermanier spulte der von Prof. Dr. Wolff trainierte Athlet diese Ehrenrunde so schnell und voller Freude im Laufschritt herunter, wie vermutlich noch nie ein Athlet seine Ehrenrunde im Olympiastadion gedreht haben dürfte.

Seit 10 Jahren ist in Deutschland kein Athlet über die 1500m mehr so schnell gewesen wie Carsten, 1997 waren es Dieter Baumann und Rüdiger Stenzel die noch einen Tick schneller waren und in der ewigen Berliner Bestenliste steht nur noch Jens-Peter Herold vor Carsten, der 1992 in Rieti 3:32,77min gelaufen war. Der Deutsche Rekord liegt seit 1981 bei 3:31,58min und wurde von Thomas Wessinghage in Koblenz gelaufen.

Im selben Rennen lief auch Harald Hudak die heute nach wie vor zweitschnellste jemals in Deutschland gelaufene Zeit von 3.31,96min. Und eben jener Harald Hudak hat einen Sohn, der Alexander heißt und wie Carsten in Trainingsgruppe von Prof. Wolff trainiert. Und als wäre das nicht schon kurios genug startet Alexander, genannt „Hudi“, nur wenige Stunden vor Carstens Lauf ebenfalls beim ISTAF und auch Hudi konnte mit seiner Leistung vollkommen überzeugen.

Erst am Dienstag in KW war er im Schlepptau von Carsten eine neue 1000m-Bestzeit gelaufen, dann am Freitag in Dessau erstmalig über 800m unter 1:50min geblieben und nun rockte er im B-Lauf auf eine 1:47,35min und konnte ganz nebenbei auf der Zielgeraden noch den ehemaligen Olympiasieger Nils Schumann abfangen.

Ein bisschen Pech mit der Bahn hatte die dritte Starterin der LG NORD Maren Schulze über 400m. Auf der Außenbahn Acht wusste sie nicht recht, wie schnell sie angehen sollte. Dennoch bedeuten 54,35s für Maren eine neue Saisonbestleistung und die drittbeste 400m-Zeit ihrer Langsprinterkarriere überhaupt. Fast 8 Jahre lang konnte Maren die 400m immer krankheitsbedingt nicht mehr laufen und kann nun bei den nächsten Rennen hoffentlich endlich wieder in die Bereiche von 53sec vorstoßen.

 

Disziplin

Name

Leistung

Platz

400m Frauen

Maren Schulze (82)

54,35s

7.

800m B-Lauf Männer

Alexander Hudak (88)

1:47,35min

8. und pBL

1500m-Lauf

Carsten Schlangen (80)

3.34,99min

10. und A-Norm OS

pBL und LG NORD Rekord

 

01.06.2008: ISTAF im Olympiastadion