Bei den Berliner Meisterschaften überzeugte am ersten Tag aus nördlicher Sicht vor allem das weibliche Geschlecht. Unsere Nordlerinnen sprangen, sprinteten und warfen durchweg gut. Im Dreisprung der Frauen gewann Meike Kröger mit neuer Bestleistung von 12,45m den Titel. Im Hochsprung der Frauen, der stärksten Konkurrenz des Tages überhaupt mit 5 Frauen über 1,83m und vier Frauen über 1,86m wurde sie Vizemeisterin und verbesserte ihren Hausrekord nach nur einer Woche schon wieder um einen Zentimeter auf nunmehr 1,86m, was 2cm über Körperhöhe ist. Auch die 1,89m blieben schon fast liegen. Im Diskuswerfen der Frauen wurde Jessica Kolotzei ungefährdet Meisterin mit passablen 56,46m. Neuzugang Marion Powilleit überzeugte vor allem im Kugelstoßen mit 12,04m als vierte. Im Sprint gab es Vizetitel über die 100m der WJB für Patricia Fritz mit 12,55s und für die 4x100m Staffel in 49,97s. Aleksandra Maciejewska sprintete mit 12,84s erstmals unter 13 Sekunden. Julia Gottstein gewann Bronze im Kugelstoßen der WJB mit 9,60m. Den einzigen männlichen Titel des Tages steuerte Nils Hermann mit 15,21m im Dreisprung der Männer bei. Über 800m der Männer ging der Sieg überraschend nicht an die Hauptstadtläufer, dafür wurden Ränge zwei bis fünf belegt, Merlin Rose war mit 1:51,46min als Vizemeister der schnellste.
Auch am zweiten Tag dominierten die weiblichen Athletinnen mit ihren Leistungen bei der Titeljagd. Maren Schulze verteidigte in 24,10s ihren Titel über 200m der Frauen und sorgte für die beste Leistung. Patricia Fritz gewann in 14,67s den Kurzhürdentitel der weiblichen Jugend und unterbot damit die DJM-Norm um 3/100 Sekunden. Mit etwas schwächeren Leistungen gewann auch die Männer zwei weitere Titel. Alexander Hudak sicherte sich den 1500m-Titel der Männer mit 3:52,51min in einem Spurtrennen und Johannes Schwuchow gewann mit 4,40m den Stabhochsprung der Männer.
Nils Hermann und Meike Kröger gewinnen den Dreisprungtitel und Jessica Kolotzei im Diskuswerfen
Der erste Tag der Meisterschaften stand ganz im Zeichen der Sprung- Wurfwettbewerbe. An erster Stelle ist der Frauenhochsprung zu nennen, hier sprangen vier Athletinnen über 1,86m. Mit von der Partie auch Meike Kröger, die mit dieser Leistung ihre Bestleistung und LG NORD Rekord erneut um einen Zentimeter steigern konnte. Von 1,74m Einstiegshöhe bis zur Höhe von 1,83m sprang Meike alle Höhen im ersten Versuch. Erst bei der neuen Rekordhöhe von 1,86m benötigte sie 2 Versuche und gelangte so gegenüber Julia Wanner vom LAC Berlin ins Hintertreffen, die nach drei Versuchen über 1,83m die 1,86m gleich auf Anhieb im ersten überquerte und damit die Konkurrenz gewann. Gemeinsame Dritte wurden Annett Engel vom SC Potsdam und Aileen Herrmann vom BSV 1892 die 1,86m jeweils auch im zweiten Versuch überquerten und zuvor aber bei 1,80m schon einmal gepatzt hatten. Das Feld wurde komplettiert durch Weitspringerin Melanie Bauschke, die mit 1,83m auch ihre persönliche Bestleistung einstellte.
Gleich im Anschluss an den Hochsprungkrimi hutsche Meike zum Dreisprung und holte sie dort mit 12,45m bei regulärem Wind mit neuem Hausrekord den Titel, der im Vertikalsprung entgangen war. Ziemlich ungefährdet gewann Nils Hermann den Dreisprungtitel bei den Männern mit guten 15,21m. Den dritten Titel des Tages steuerte Jessica Kolotzei bei, die das Diskuswerfen nach ihren jüngsten Leistungssteigerungen mit durchschnittlichen 56,46m gewann. Hier gab Marion Powilleit ihr Meisterschaftsdebüt im LG NORD-Trikot. Die jungen Studentin der Verfahrenstechnik an der TU Berlin kommt aus dem hessischen Landesverband und war auch schon Bundesliga-Baskettballspielerin. Mit ihrer Diskusweite von 36,32m und dem sechsten Platz war sie nicht zufrieden aber mit 12,04m im Kugelstoßen kann sie sich in der ewigen Bestenliste der LG NORD bei den Frauen gleich auf Rang 4 relativ weit vorne einsortieren. Silber und Bronze gewannen im 100m-Sprint der WJB Patricia Fritz und Aleksandra Maciejewska, die mit 12,55s und 12,84s beide ihre Bestzeiten noch einmal deutlich steigern konnten, obwohl mit 0,9m/s ein ziemlicher Gegenwind herrschte. Beiden heimsten gemeinsam mit Lara Schmitt und Sina Merissa Badalge einen weiteren Vizetitel über 4x100m in 49,95s ein. Dabei war leider Sophie Bela Andela als Schlussläuferin ausgefallen, so dass die kurzerhand eingesprungene und tapfer kämpfende Sina am Ende leider noch um 2/100s abgefangen wurde. Es bleibt festzuhalten, dass wir trotz unserer dünnen Personaldecke um ein Haar mit einer A-Schülerin im Einsatz noch die Meisterschaft gewonnen hätten. Eine weitere Bronzemedaille ging an Julia Gottstein im Kugelstoßen mit 9,60m.
Bei den Männern lief an diesem Wochenende nicht alles nach Plan, die erfolgsverwöhnten Hauptstadtläufer aus Rollis Gruppe ließen sich über 800m von Toni Mohr (LC Cottbus) überraschen, so dass sich Merlin Rose und Falko Zauber mit den Rängen 2 und 3 zufrieden geben mussten. Die 4x100m-Staffel der Männer, kam nach einer Zerrung von David Vitzthum zwar als dritte Staffel mit Müh und Not ins Ziel, verfehlte aber die selbst gesteckte Marschroute DM-Norm deutlich.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
100m WJB | Patricia Fritz | 12,55s (-0,9) EL 12,64 (-0,3) VL | Silber und pBL |
| Aleksandra Maciejewska | 12,84s (-0,9) EL 13,14s (-1,5) VL | Bronze und pBL |
| Lara Schmitt | 13,17s (-0,9) EL 13,32s (-0,3) VL | 8. |
Kugelstoßen WJB | Julia Gottstein | 9,60m | Bronze |
Hochsprung WJB | Lara Schmitt | 1,52m | 7. |
Weitsprung WJB | Aleksandra Maciejewska | 5,14m (+0,7) | 4. |
| Lara Schmitt | 4,71m |
|
| Julia Gottstein | 4,54m | pBL |
4x100m WJB | Aleksandra Maciejewska, Patricia Fritz, Lara Schmitt, Sina Merissa Badalge | 49,95s | Silber |
100m Frauen | Julia Hagenstein | 13,18s (-2,0) | VL |
Hochsprung Frauen | Meike Kröger | 1,86m | Silber pBL und LG NORD Rekord |
Dreisprung Frauen | Meike Kröger | 12,45s (+0,5) | Gold und pBL |
Kugel Frauen | Marion Powilleit | 12,04m | 4. und pBL |
Diskus Frauen | Jessica Kolotzei | 56,46m | Gold |
| Marion Powilleit | 36,32m | 6. |
| Mariama Jamanka | 32,57m | 7. |
100m Männer | David Vitzthum | 11,30s (-0,7) | VL |
| Sebastian Timme | 11,38s (-2,6) | VL |
| Björn Hoffmann | 11,54s (-0,7) | VL |
| Philipp Bahn | 11,97 (-1,1) | VL |
4x100m Männer | Jacob Claßen, Sebastian Timme, David Vitzthum, Benjamin Müske | 43,55s | Bronze |
400m Männer | Alexander Hudak | 48,81s | 5. pBL |
800m Männer | Merlin Rose | 1:51,46min | Silber |
| Falko Zauber | 1:52,15min | Bronze |
| Jonas Stifel | 1:52,75min | 4. |
| Franek Haschke | 1:53,75min | 5. |
| Johannes Riewe | 1:55,48min | 8. |
| Daniel Helmis | 1:56,83min | 9. |
| Kai-Markus Kirchner | 1:58,02min | 13. |
| Lars Kröger | 2:01,52min | 20. |
Dreisprung Männer | Nils Hermann | 15,21m | Gold |
Patricia Fritz und Maren Schulze gewinnen Sprinttitel – Alexander Hudak gewinnt die 1500m
Auch der zweite Tag, der vom Himmel her etwas verhangener war als der erste stand ganz im Zeichen starker Nordfrauen und das obwohl gerade die Sprinterinnen unter erheblichem Gegenwind zu leiden hatten. Maren Schulze verteidigte ihren 200m Titel aus dem Vorjahr dennoch in ordentlichen 24,10s bei ungünstigen Windbedingungen gegen Janin Lindenberg. Patricia Fritz steigerte ihre Bestzeit im Hürdenendlauf der WJB um fast eine halbe Sekunde auf 14,67s und unterbot damit erstmalig die DJM-Norm auf der Kurzhürdenstrecke. In den Würfen waren unsere starken Werferinnen jeweils vorne, Meisterschaftswertungen kamen hier mangels Masse nicht zustande. Bei den Männern konnte Johannes Schwuchow in Abwesenheit von Nico Dieckmann, der in Regensburg gesprungen war, den Titel mit der mäßigen Siegleistung von 4,40m für die Nord sichern. Über 1500m gab es dieses mal keine böse Überraschung wie über 800m am Vortag. Alexander Hudak stellte mit einem Sieg in 3:52,51min seine derzeit gute Form unter Beweis.
Insgesamt fällt an dem vergangenen Wochenende leider negativ auf, dass weder in Masse noch in Klasse Ergebnisse in der MJB erzielt werden konnten. Mit 6 Titeln war es aber alles in allem eine durchschnittliche Meisterschaft, wenn man bedenkt, dass in Vorbereitung auf die großen Wettkämpfe in den nächsten Wochen hier nicht jeder Titel um jeden Preis erzwungen wurde.
Disziplin | Name | Leistung | Platz |
100m Hürden WJB | Patricia Fritz | 15,12s VL (-1,9) 14,67s EL (-0,4) | Gold und pBL DJM-Norm |
| Lara Schmitt | 16,24s VL (-0,4) 17,31s EL | 7. |
200m WJB | Patricia Fritz | 26,12s (-0,2) | 4. |
| Aleksandra Maciejewska | 26,66s (-0,2) | 6. |
| Lara Schmitt | 27,69s (-0,8) | 11. |
Speer WJB | Julia Gottstein | 33,54m | 5. pBL |
| Annemarie Müller (noch Schi A) | 29,00m | 9. pBL |
Hammer WJB | Mariel Rose | 46,11m | 1. |
Hammer Frauen | Sophie Drieux | 49,44m | 1. |
| Mariama Jamanka | 32,40m | 2. |
Weit Frauen | Julia Hagenstein | 5,42m (+0,9) | 5. |
200m Frauen | Maren Schulze | 24,42s VL (-0,7) 24,10s EL (-0,9) | Gold |
| Julia Hagenstein | 27,04s VL (-0,6) |
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Stabhoch Männer | Johannes Schwuchow | 4,40m | 1. |
200m Männer | Björn Hoffmann | 23,64s VL (-0,3) |
|
| Philipp Bahn | 24,10s VL (+0,2) |
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1500m Männer | Alexander Hudak | 3:52,51min | Gold |
| Norbert Löwa | 3:54,15min | Bronze |
| Johannes Riewe | 3:54,85min | 4. |
| Kai-Markus Kirchner | 3:57,05min | 5 |
| Daniel Helmis | 3:57,70min | 6. |
| Marcel Grezschik | 4:04,92min | 15. |