Nordathleten im Pech

Meike Kröger und Carsten Schlangen werden die Hallen-Europmeisterschaften in Turin trotz des Riesenerfolges des DLV mit 10 Medaillen und davon 3 Siegen wohl möglichst schnell aus ihrem Gedächtnis streichen. Für Carsten kam über 1500m in 3:43,45min am Samstag das bittere Vorlaufaus, nach dem er mehrere Runden lang tapfer Führungsarbeit geleistet hatte, damit die Zeit des ersten Vorlaufs erreicht würde. Erwartungsgemäß ging aber niemand das Tempo mit und Carsten musste sich alleine abrackern, da sich die zwei spurtstarken Spanier und der Portugiese lieber auf eine schnelle letzte Runde von hinten eingestellt hatten. Es kam wie es kommen musste, der Lauf wurde zu langsam und Carsten am Ende von den Spaniern und dem späteren Sieger Rui Silva aus Portugal überspurtet. Als vierter hatte er keine Chance, denn nur die ersten 3 pro Lauf und 3 weitere Zeitschnellste (die alle aus dem ersten schnelleren Lauf kamen) schafften den Einzug ins Finale der besten Neun. Ein schwacher Trost das der Sieger im späteren von Taktik geprägten Finale auch nur 3:44min lief und Mannschaftskamerad Wolfram Müller für den DLV wenigstens Rang vier retten konnte.

Das Finale im Frauenhochsprung hatte sich Meike Kröger am Samstag früh morgens um 9:35 Uhr in einem zweistündigen Qualifikationsmarathon redlich erkämpft. Parallel liefen die Stabhochsprungquali der Männer mit Anlauf auf der Absprungstelle der Hochspringer, sowie die 60m Vorläufe der Frauen und die Weitsprungqualifikation der Männer, so dass Meike mitunter bis zu 4min am Anlaufpunkt auf ihre Sprungfreigabe warten musste. Auf der Bahn herrschte zwischen den einzelnen Bahnrichtern mit ihren roten Fahnen mitunter genau so ein Chaos wie auf den Ampelkreuzungen in Turin, wo die Ampeln auch gerne mal rot und grün zugleich sind. Der längste Versuch zwischen zwei Höhen von 1,85m zu 1,89m in dieser Konkurrenz dauerte fast eine halbe Stunde. Am Ende reichten Meike trotz großer Aufregung im ersten übersprungene 1,85m und bis dahin keine Fehlversuche bei 1,75m und 1,80m, um im Feld der 15 Springerinnen als 8. ganz knapp höhengleich mit der Spanierin Ruth Beitia ins Finale einzuziehen. Das ist der bis dahin größte Erfolg einer Nord-Athletin auf internationalem Terrain. Rabenschwarz verlief dagegen dann der Finaltag am Sonntag. 5min vor der Callroomzeit knickte Meike, die in dieser Woche noch alle ihre Trainingsbestleistungen pulverisiert hatte, in der Warm-Up-Area unglücklich bei einem Steigehopser auf dem Sprungfuss um und musste sich sofort mit Tape und Eis ärztlich behandeln lassen. Erst die Bildaufnahmen in Berlin werden Aufschluss über den Schweregrad der Verletzung geben. Das Finale mit dem Siegsprung von Ariane musste sie sich bereits vom Hotelbett aus ansehen. Wir wünschen Meike für ihre Gesundheit alles Gute und wünschen ihr Mut und Zuversicht für die Genesung, sie hat ja bereits Erfahrung im Umgang mit solchen schwierigen Situationen. Sebastian Bayer und Eike Onnen haben zuletzt eindrucksvoll bewiesen, wie man nach solchen Verletzungen zurückkommen kann.

Meike Kröger springt morgen im Finale!

Meike Kröger als 9. Springerin mit im Finale

 

Der erste große Schritt, der schon ein großer Erfolg ist, ist geschafft:

Meike springt morgen, am 8.3.09 im Finale in Turin.

Toll, herzlichen Glückwunsch.

Also, nicht vergessen und morgen Eurosport einschalten.

Hier der Artikel auf der Seite des DLV