Im Winter werden Sportler gemacht - so oder so ähnlich soll es ja heißen. Ein Ultraläufer wird allerdings das ganze Jahr über "gemacht" - im Winter versuchen wir uns auf den kurzen Distanzen - um nicht ganz so schnell langsam zu werden. So traf es sich ganz gut, dass am 09. Februar der Plänterwaldlauf statt fand. Plänterwald - der Ultraläufer muss gar nicht so weit zurück denken - hier fanden anno 2016 die DUV DM im 50 Kilometer Straßenlauf und im Jahr darauf die 100 Kilometer DUV DM statt - beides Veranstaltungen auf die auch ich sehr gern zurückblicke - unabhängig von erbrachten oder nicht erbrachten Leistungen. Die Veranstaltungen waren einfach nur gut! Der Plänterwald und der Treptower Park sind ja gerade außerhalb von schönem Wetter und Tageslicht auch ein sehr attraktives Laufgebiet, da kann man von Glück reden, wenn dem versierten Freizeitläufer die Möglichkeit gegeben wird auch mal tagsüber bei bestem Wetter ungestört seine Runden zu drehen. Beim Plänterwaldlauf war es nun schon das 87. Mal - nicht immer mit bestem Wetter. Die Runde verlief im Uhrsinn über die etablierten 5006 Meter - Leider nicht zehn oder 20 Mal, sondern vier Runden durften maximal bewältigt werden. Trotz dieser doch recht kurzen Distanz trafen hier mehr oder weniger beabsichtigt auch 10 Athletinnen und Athleten des LG NORD Berlin Ultrareams aufeinander. Im Ultrabereich trainieren heißt ja größtenteils allein laufen - jedoch nicht an diesem Tag. Unter den knapp tausend Sportlern waren die sechs Mädels und vier Jungs quantitativ sehr unauffällig - qualitativ sah das dagegen doch ganz anders aus. Da alle Mitglieder weiter als nur bis 5 zählen können, ließen unsere Sportler die Distanz über die 5 Km aus - die erste Runde wurde sozusagen zum Warmlaufen genutzt - auch wenn das Wetter frühlingshaft war, ein wenig kühl war es im Schatten dann doch. Annette M. und Amrei M. beendeten als erstes ihr Sonntagstraining und verließen die Laufstrecke planmäßig nach der zweiten Runde. Anette durfte bei den Damen über die 10 Kilometer ganz oben aufs Treppchen und das in guter Zeit von 39:24 min. Das zweite Ultrateamduett wollte auch nicht über die gesamte Distanz von vier Runden laufen und holte sich nach 15 Kilometern jeweils Silber in ihrer Altersklasse - Ullika S. und Katrin G. durften sich ihre drei Runden ins Trainingstagebuch eintragen. Mit den beiden Damen erreichten auch Martin A. und Enrico W. das Ziel, sie haben die beiden oberen Podestplätze des 20 Kilometer Laufs (Martin in guten 1:11:27h und ganz knapp dahinter Enrico in 1:11:32h) für sich auserkoren. Zu ihnen gesellte sich Almut D. die sich den Gesamtsieg bei den Damen in 1:17:56h sicherte. Benjamin B. nutzte Almut scheinbar als Pacemaker, er folgte ihr mit wenigen Sekunden Rückstand ins Ziel. Rebecca W. und Micha B. nutzten das investierte Startgeld am besten aus und kamen nach etwas mehr als 90 Minuten ins Ziel - wobei auch sie jeweils die schnellsten ihrer AK waren. Micha B. lief sogar 15 Minuten schneller als der Zweitplatzierte. Für alle Sprinter: das sind sehr gute 4 Sekunden auf 100 Meter und das auf allen 100 Meter Abschnitten. Insgesamt war das wohl eine runde Trainingseinheit für alle angetretenen UltraNordler, ich glaube, unser Teamchef ist mit diesem Auftritt zufrieden. Im sogenannten Winter sind Ultraläufer also nicht ganz so langsam wie manche behaupten - schnell ist also drin - jetzt dürfen wir so langsam wieder länger laufen um wieder ultrafit zu werden. Bis dahin wird es mit Sicherheit noch ein paar solcher kleinen gut organisierten Läufe geben, bei denen sich die Ultralauffamilie spontan im Rahmen ihres Trainings treffen kann - es ist ja auch nicht mehr lang bis zur ersten DM in diesem Jahr. Die 100 Kilometer stehen schon Ende März für einige Teammitglieder auf dem Plan, die heiße Phase des Trainings sollte also schon angebrochen sein. Gut vier Wochen vorher geht es für das Ultrateam noch ins Trainingslager - Laufen, Essen, Reden, Spaß haben heißt es dann dort.
Autor: Benjamin Brade
Geschafft! Endlich Finishlinie! Juchu! Ich war wieder dabei! Was für ein überwältigender Anblick vom Müritzsee! Unerwartet bekam ich sogar Lob von Hagen Brumlich im Finishbereich, dass ich doch noch ins Ziel gekommen sei, weil viele erfahrene Ultraläufer diesen Lauf wegen des Bio-Wetters und der zusätzlichen Runde über 6 Km abgebrochen haben. Für mich käme es nie in Frage einen Lauf abzubrechen. Ich erinnerte mich an die 100-Kilometer-DM in Hanau-Rodenbach- am 6. Oktober 2012, mit der ausgekugelten Hüfte (Hüftgelenksluxation) finishte ich doch auch. Was war eigentlich hier los? Weshalb habe ich so lange gebraucht? Ich reflektierte sachlich: 6 Jahre Ultralaufwettkampfpause. Was ist passiert? Das Leben mit voller Wucht: Hausbau, Verlust vom Schwiegervater (Herzinfarkt), Geburt von zwei Kindern (Luisa 5 J. und Robert 3 J.),auch noch Verlust eigener Mutter (Inflammatorischer Brustkrebs und Speiseröhrenkrebs). Mir fehlen die Vertrauenspersonen, an die ich meine Kinder ohne Bedenken über 12h in Obhut übergeben kann, damit ich meine Ultraläufe absolvieren kann. Außer meinem Mann gibt es keinen, der sich ernsthaft um die Kleinen kümmern kann. Die Problematik der Versorgung und der Bespaßung der kleinen Lebewesen, während eines Rennens, kennt jeder Familiemensch. Es ist nicht einfach, denn ein Ultralauf braucht seine Zeit und die Kids warten generell ungern, auch ganz bestimmt nicht über mehrere Stunden bis Mama endlich finisht und die Zeit hat um die Wünsche der Kleinen zu erfühlen. Und darum bin ich meiner besseren Hälfte unendlich dankbar, dass mein Mann Patrick, trotz immensem Arbeitspensum und seelischer Belastung (gerade in der Arbeitswoche wurde bei seiner Mutter Biopsie auf Lungenkrebs durchgeführt) mich zur Müritz fahren ließ und er gönnte mir meinen Wellness-Lauf! Dass ich es überhaupt geschafft habe zum Ultralauf zu fahren, das grenzt für mich fast an ein Wunder bei meinem intensiven Leben! Alle Zeichen standen davor gegen das Unternehmen - langes Laufen. Umso mehr erfreute ich mich als ich gerade noch 4 Minuten vorm Start mein Auto geparkt habe und flitzte zum Veranstaltungszelt. Bei der Startnummerausgabe erklärte mir eine ältere Dame, dass ich disqualifiziert sei. Ich blieb gelassen und schmunzelte: „Ich habe nicht gedopt! So schnell war ich doch nicht bei meinem ersten Müritz-Lauf: unter 7 h, das ist doch keine gedopte Laufleistung. Schauen Sie bitte noch ein Mal nach, ich sehe schon meine Nummer in ihrer Startnummer-Box.“ 10 Sekunden vorm Start, habe ich mich hinten in dem überschaubaren Startblock aufgestellt. So knapp am Start war ich noch nie! Es gab keine Zeit meine Lesebrille abzulegen, oder Laufschuhe besser zu binden, so wurde der Startschuss erhört und es ging schon los! Meine Tütchen mit Haferschleim, gekochten Kartoffel und das Sprudelwasser habe ich glatt im Auto vergessen und so ohne Frühstücksproviant lief ich los. Was hatte ich bei? Autoschlüssel, Tempo, Lesebrille und meine Playlist. Ich bin eindeutig aus der Übung raus! Durchatmen! Ganz ruhig! Ich habe mir fest vorgenommen so entspannt, so gelassen wie möglich zu bleiben. Ich habe jeden Schritt bewusst ganz behutsam auf den Boden gesetzt, habe tief die frische Müritzsee-Luft eingeatmet und angefangen das Laufen als Prozess zu genießen. Nach dem Motto: Hier und Jetzt! Es war bewölkt und es begann leicht zu nieseln. Mich hat es kein bisschen gestört. Ich habe mich auf meine Atmung konzentriert und bin mit der etwas langsamen Läufergruppe im Wald verschwunden. Den Müritzer-Weg kannte ich schon dachte ich, also schaute ich nicht mehr genau hin, sondern achtete nur wohin ich meine Füße absetze. Nach einer halben Stunde stellte sich heraus, dass uns, den Läufern, im Wettkampf ein Streich gespielt wurde. Die Beschilderung führte in die falsche Richtung. Also zurücklaufen um wieder auf Kurs zu kommen. Es kam immer wieder eine Empörung in der Läufermasse über die verlorene Zeit, es war aber nicht zu ändern. Ich dachte dabei: “Um PB zu erzielen, fährt man zu einem 6h-, 12h-, oder 24h- Wettkampf. Ultraläufer sind doch keine Kurzdistanz-Streckler! Ultraläufer sind doch nicht aus Zuckerwatte! Was soll‘s! Dann drehen wir noch eine Runde!“ Nach dem Motto: Für die Langsamsten noch eine Ehrenrunde!“ Spaß bei Seite, ich versuchte so sparsam wie möglich mit meinen körperlichen Ressourcen umzugehen. Das Dilemma, wenn Durst und Hunger auftaucht, kennt jeder, einen zügigen Ultralauf kann man glatt vergessen. Als ich mit anderen Laufkollegen zur ersten Verpflegungsstelle in Schwarzenhof (10,6 km) angelaufen kam, sah ich einen sehr untypisches Bild, nach dem Motto: Wer zum Schluss kommt, den bestraft das Leben! Es war fast alles weg gefuttert. Mehrere Wettkampfdisziplinen trafen sich an einer Stelle. Die netten Helfer der Wettkampfverpflegung kamen kaum hinterher die Bananen, Äpfel, Melone aufzuschneiden und das Wasser, Cola und Eistee nachzureichen. Ich sehnte mich nach meinem im Auto liegengebliebenen Proviant. Innere Haltung ist wichtig: auch wenn nichts nach Plan läuft, Ruhe zu bewahren. Das Müritz-Helferteam hat an jeder Verpflegungstelle das Bedauern über die zusätzliche Laufrunde zum Ausdruck gebracht. Die Verpflegungstellen in Boek (19,3 km), Rechlin (29,4 km), Zielow (36,9 km), Röbel (46,8 km), Zierzow (57,3 km) und Klink (66,9 km) sind für meine leeren Muskeln besser gewesen: mit Haferschleim, Bananen, Äpfel, Brezeln, Wasser konnte ich mich wieder auftanken. Herzlichen Dank an dieser Stelle, an alle fleißigen Müritz-Lauf-Helfer, die wegen uns-Ultraläufer, bis zum Schluss ausgeharrt haben und auch den langsamsten Läufer von uns, noch mit dem guten Essen verpflegt haben und mit netten, herzlichen Worten aufgemuntert haben! Ein krasser Unterschied: 2012 lief ich ziemlich vorne und 2019 ganz hinten. Fast alles war wie früher: herrlich flache Strecke, malerische Landschaft, herzliche Helfer, nur ich bin eine Andere geworden. Meine Einstellung hat sich geändert. Wenn früher die PB für mich im Fokus stand, jetzt bin ich froh die mir gegebene Zeit zu würdigen und zu genießen. Früher bin ich ohne Mühen „zz“ (ziemlich zügig) geflitzt und jetzt sind meine Gedanken „Großartig, einen ganzen Tag für mein Hobby zu haben! Was für ein Luxus!“ Es war ein erholsamer Lauf für meine angeschlagene Lunge. Ich hatte das Gefühl in einem SPA den ganzen Tag verbracht zu haben. Kein Wettkampf, Wellness-Erlebnis! Das langsame Laufen nach der Methode von Dr. Ernst van Aaken brachte mich ohne Muskelkater, überhaupt ohne eine einzige körperliche Beschwerde ins Ziel! Ich bin dankbar für diese himmlische Erfahrung. Beim Müritz-Lauf habe ich wieder die Entschlossenheit und die Gelassenheit für meinen Alltag aufgetankt. Möge die Gelegenheit sich wieder ergeben an einem Ultralauf teilnehmen zu dürfen.
Autorin: Natalia Gamm-Fuchs
Martin Ahlburg gewinnt Silber bei den Deutschen Meisterschaften über 100km
Dank einer klugen Renneinteilung ist es Martin Ahlburg am Wochenende gelungen, an die jüngsten Erfolge des LG Nord Teams auf der Königsstrecke des Ultralaufens erfolgreich anzuknüpfen. Nach 7:11:15h konnte er sein Rennen auf dem Silberrang in der Gesamtwertung beenden.
Dabei nahm das Rennen einen für Meisterschaften typischen Verlauf. Ein rundes Dutzend ambitionierter Athleten kommt zumeist gut über die erste Hälfte, dann trennt sich langsam Spreu von Weizen und spätestens bei km 80 werden die Karten aufgedeckt. Das beste Blatt an diesem Tag führte einmal mehr André Collet von der Aachener TG, der sich auch von anfänglichen läuferischen Temperamentsausbrüchen der zumeist jüngeren Konkurrenz von seinem Kurs nicht abbringen ließ und in guten 6:53:22h gewann. Einige der hoch ambitioniert gestarteten wie Richard Schumacher, Jörg Heiner und Gerrit Wegener, leider aber auch Frank Merrbach aus unseren Reihen, beendeten das Rennen aus verschiedensten Gründen vorzeitig und so rückte Martin Runde für Runde nach vorn und konnte am Ende sogar den drittplatzierten Alex Sellner (7:42:34h; LG Passau) durch Überrundung deutlich auf Distanz halten.
Für Martin war es die Bestätigung seines eingeschlagenen Trainingsweges, denn trotz langwieriger Verletzung im Winter konnte er seine Bestleistung um zehn Minuten steigern.
Mit Bernd Kalinowski und Michael Beckmann haben zwei weitere Männer am Rennen teilgenommen. Beide durchlebten dabei die schwierigen Temperaturverhältnisse des Tages, die von anfänglich 3°C beim Start früh um sechs Uhr über die Mittagshitze von über 20°C auf oft schattenfreier Strecke bis hin zum abendlichen schnellen Auskühlen auf knapp zehn Grad reichten. Bernd beendete den Lauf nach 11:49h, Michael war nochmals 52 Minuten länger unterwegs.
Autor: Jörg Stutzke
Es war die erste DM unter der Fahne des DLV. Nach langen Jahren ist der Ultralaufsport beim DLV angekommen. In den letzten Jahren waren diese Läufer die erfolgreichste Abteilung! Weltmeister Männer in der Einzel- und Mannschaftswertung, mehrfache Europameister und sehr erfolgreiche Frauenteams.
Diese DM war gezeichnet von einer sehr starken zeitlichen Nähe zur WM in 9 Wochen in Albi/Fr.. So achteten die Betreuer auf einen reduzierten Wettkampf. Bei sehr angenehmen Temperaturen über 30°C im Schatten war es von Anfang an ein Ausscheidungsrennen.
Bei den Frauen lief Antje Krause ihr eigenes Rennen zur 7. DM im 24 Stunden Lauf.
Bei den Männer lieferte sich Felix und Marcel ein kurzes Battle, doch die Konstanz von Felix machte es den Betreuern leicht diese DM nach 21:30 zu beenden ,um das Teamergebnis in Albi nicht zu gefährden.
Für die LG Nord liefen unsere Senioren Daniela und Achim bei sehr hohen Temperaturen auf das Treppchen ihrer AK. Herzlichen Glückwunsch!
Autor: Stu Thoms
Müritzumrundung/Stadtlauf
Nach dem in Berlin bereits um 6 Uhr der Startschuss zum Mauerweglauf fiel, konnten sieben Nordler etwas länger schlafen. Mit Start in Waren bzw. Röbel/Müritz ging es am 17.08.2019 um 08 Uhr bzw. um 11 Uhr auf die Strecke zur Umrundung (75 km) bzw. zum Städtelauf (26,5 km). Dabei waren die gesetzten Ziele unterschiedlichster Natur. So sollte es für Ullika Schulz einfach nur ein schneller längerer Lauf werden, was mit einer Durchschnittspace von 5:10 gut gelang (Platz 6 Gesamt und AK-Platz 1) und für Frank Merrbach in Vorbereitung auf die 50 km WM am 01.09.2019 ein Trainingslauf in anderer Umgebung. Das brachte am Ende Platz 2 Gesamt und Platz 1 der AK in einer starken Zeit von 1:35:01.
Die Müritzumrundung stand für die übrigen Nordler bei angenehmen Temperaturen zur Startzeit von 17 Grad an, wobei Torsten Richter ambitioniert ins Rennen ging und zunächst um die vorderen Plätze mitlaufen konnte, jedoch zum Ende hin dem inzwischen recht schwülen Wetter Tribut zollen musste und den Anschluss verlor. Am Ende Platz 8 Gesamt in sehr guten 6:49:06 und AK-Platz 5. Das stärkste Rennen lief Maximilian Kayser, weil er trotz kleinerer Einbußen zum Ende hin ein sehr konstantes Renntempo laufen und fast noch zu Torsten aufschließen konnte. Das brachte ihm neben einer Zeit deutlich unter sieben Stunden (6:51:34) Platz 11 Gesamt und Platz 1 der AK. Sascha Pantel in diesem Jahr lediglich zum Spaß am Start erreichte im Gegensatz zum Vorjahr (6:45:52) nach 7:15:01 das Ziel (Platz 18 Gesamt und AK-Platz 7). Etwas mehr Zeit als die Herren ließen sich in diesem Jahr die Damen. Anke Schülke erreichte nach 08:00:10 das Ziel und konnte sich neben Platz 3 Gesamt und AK-Platz 1 über erholte Beine nach dem nunmehr knapp zwei Monate zurückliegenden 24-h-Lauf freuen. Natalia Gamm-Fuchs kam nach 11:03:59 als 17. Gesamt (AK-Platz 4) ins Ziel.
Ein Alles in Allem schöner Lauf, der jedoch hinsichtlich der Streckenmarkierung noch etwas ausbaufähig ist. Es gab an einigen Stellen nicht ganz eindeutige Ausschilderungen die insbesondre auf der langen Strecke für einige Läufer (soweit bekannt war dabei kein Nordler) zu einem größeren Umweg führte bzw. zur Unterbrechungen im Lauf, um sich zu orientieren. Das Herunterladen des GPS-Tracks wäre wohl sicher eine Hilfe gewesen.
Das hatten Steffen Justus (4:51:39 für die 75 km) und Ludwig Schwark (1:31:59 für die 26,5 km) nicht nötig, denn beide folgten ihrem jeweiligen Führungsrad und pulverisierten die Rekorde in ihren Wettbewerben.
Autorin: Anke Schülke
Die kürzesten Nächte des Jahres sind traditionell die Hochzeit des 24-Stunden-Laufs. Die Veranstalter und die Athleten setzen auf die Helligkeit und angenehme Nachttemperaturen. In Delmenhorst, Reichenbach und Hoyerswerda waren auch Sportler der LG Nord am Start.
Reichenbach (31. Auflage) und Delmenhorst (16. Auflage) verbindet dabei neben der angebotenen Hauptstrecke auch eine respektable Tradition. Über Jahrzehnte, so wie es beide Veranstalter tun, eine 24-h-Lauf Veranstaltung anzubieten ist schon als solches eine sehr ausdauernde Leistung. Insbesondere in Delmenhorst zahlten die Teilnehmer mit teils hervorragenden Leistungen zurück. Anke war dabei Teil eines lange Zeit spannenden Frauenrennens, in dem sie erst während der letzten drei Rennstunden die Überlegenheit der deutlich erfahrenen Wilma Dierx aus den Niederlanden anerkennen musste. Mit 183,807 km hat sich Anke eine starke Bestleistung erlaufen, die sie in der diesjährigen deutschen Rangliste auf Platz zwei getragen hat. Ihre Konkurrentin aus dem Nachbarland hatte am Ende knapp zehn Kilometer mehr im Rundenprotokoll zu stehen.
Im selben Rennen verbesserte Patrick Hösl aus Berlin den Streckenrekord auf 243,045 Kilometer und hat sich damit die B-Kadernorm des DLV erlaufen.
Weiter südlich konnte Daniela Dilling nicht mit gleicher Weite glänzen, hat aber einen weiteren Baustein zur Vorbereitung ihres 48-h-Rennens gelegt. 124,5 km standen für sie am Ende eines Rennens zu Buche, in dem zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Frau allen auch männlichen Teilnehmern die Hacken zeigte und den Gesamtsieg davontrug. Alexandra Niwinska aus Polen dominierte hier mit knapp 216 Kilometern, ähnlich wie eine Woche zuvor Nele Alder-Baehrens in Hoyerswerda. Teilnehmer des Rennens dort, in dem die Siegerin neuen deutschen Rekord lief, war auch unser Benjamin Brade, der mit 203 Kilometern einmal mehr die 200-er Marke durchbrach, aber eigener Aussagen nach noch nicht ganz da ist, wo er eigentlich hinwollte.
Nächster Höhepunkt im Eintageslauf wird die deutsche Meisterschaft in Bottrop Ende August sein.
Autor: Jörg Stutzke
6 Tage Kreisverkehr – nonstop in Ungarn (9. bis 15 Mai 2019)
Von Berlin ins ungarische Balatonfüred mussten Mark Becker und Michael Vanicek knappe 850 km fahren, um sich 6 Tage lang all inklusive laufend auf einem 926,82 m langen, vollständig asphaltierten sowie in der Nacht gut beleuchtenden Rundkurs läuferisch auszutoben zu dürfen. Leider hatte Michael gesundheitlich etwas Probleme – jedoch konnte er am Ende 561,706km verbuchen – immerhin über 93km je Tag. Mark schaffte es über 100km am Tage abzuspulen und sein Lauftacho wies am Ende 601,559km auf.
Damit liegt Mark auf Platz 34 der ewigen Deutschen Bestenliste über 6 Tage. Er hat sich damit einen Platz hinter Michael Vanicek (603 km – 2013 in Athen) und zwei Plätze hinter Peter Bartel (604,529km – 2005 in Erkrath) eingeordnet.
6 Tage Punkt-zu-Punkt in Etappen auf dem E11 (25. bis 31. Mai 2019
Ebenfalls an 6 Tagen hat sich Bernd Kalinowski im Mai dem Laufsport verschrieben. Allerdings musste er gleichzeitig runde 8.000 Mittelgebirgshöhenmeter bewältigen. Von Porta Westfalica nach Halle (Saale) auf dem Fernwanderweg E11 führte der Etappenlauf der LG Mauerweg und am Ende durfte Bernd 355km in einer Zeit von 54h 21min für sich notieren.
100km durchs Bergische Land – WHEW 100 (4. Mai 2019)
Das Bergische Land ist nach dem Herzogtum Berg benannt und der dortige 100km Lauf ist weniger bergig (440 HM), meist asphaltiert und verläuft auf einer großen Schleife ab Wuppertal über Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus, Essen, Hattingen und Sprockhövel zurück nach Wuppertal. Die Streckenführung verläuft hierbei auf ehemaligen Bahntrassen. Martina und Gaston Prüfer nutzten neben 180 weiteren Aktiven die Veranstaltung zu einem erfolgreichen Laufausflug. Das schnelle Ehepaar kann nach 10:36:16 im Ziel an und das Tanzvideo im Ziel deutet daraufhin, dass beide noch locker hätten weiterlaufen können.
11 Nordler beim Ultraklassiker auf dem Rennsteig (18. Mai 2019)
Zum 47. Male wurde in diesem Jahr der Rennsteiglauf ausgetragen und der Klassiker hat weiterhin eine ungebrochene Anziehungskraft auf die Läuferschar – sprich er wird auch 2019 der wohl teilnehmerstärkste Ultralauf im Lande sein.
4 weibliche und 7 männliche Nordler liefen die 73,9km von Eisenach über Oberhof nach Schmiedefeld. Insbesondere für Frank Merrbach, der Pfingsten mit Alexander Dautel die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft im Ultratrail in Portugal vertritt, wurde es eine sportlich ausgezeichnete Veranstaltung. Mit 5:33:14 landete der Sieger von 2017 diesmal auf dem Bronzerang. Die weiteren Zieleinläufer waren Torsten Richter (07:52), Sascha Pantel (7:59), Ullika Schulz (8:17), Martin Rudolph (8:42), Martina Prüfer (8:43), Gaston Prüfer (8:43), Anke Schülke (8:46), Bernd Kalinowski (9:30), Martin Woitynek (9:54) sowie Daniela Dilling (11:23).
Elmtrail (19. Mai 2019)
Am Rennsteigwochenende zog es 3 Nordler auf den Elm – etwas östlich von Braunschweig. Dabei konnte Christian Karbe auf der 71km Distanz den Gesamtsieg in 6:23 erlaufen. Ebefalls 71km und 1.340 Höhenmeter lief Jörg Stutzke und kam nach 7:49 wieder auf der Burg Warberg an. Silke Stutzke bevorzugte die etwas kürzere Distanz durch den Buchenwald des Elm. 52km und 880 Höhemeter standen für sie auf dem Programm und die Uhr registrierte am Ende 6:46.
Ultrateam auf Unterdistanzen
Das Ultrateam war auch auf diversen Unterdistanzen gut vertreten:
Beim Berliner Firmenlauf (22. Mai) über ca. 5,5km zeigte Alexander Dautel nach 16:19 als Gesamtdritter, dass er auch ultraschnell ist. Rebecca Walter war ebenfalls am Start und für sie wurden 22:51 gestoppt.
Beim Jedermannslauf in Tegel (5. Mai) standen Martin Ahlburg (35:22) und Rebecca Walter (46:48) am Start des 10 km Laufes. Ebenfalls 10 km im Mai ist Silke Stutzke gelaufen – allerdings auf der Bahn. Beim Marzahner Laufcup (22. Mai) beendete sie die 25 Runden nach 50:18.
Über 25 km durch die Straßen von Berlin (12. Mai) fegte Christian Karbe in 1:57:05.
Am 4. Mai stand der Werbelinseelauf auf der Agenda. 5 Starter des Ultrateam waren dort vertreten. Fritz Schulz bevorzugte die 6 km Distanz (47:15). Das restliche Quartett meldete für die 28km: Enrico Wiessner (1:52:32), Torsten Richter (2:06:15), Ullika Schulz (2:23:03) sowie Hans Joachim Dierkopf (2:33:01) waren die 2/3 Marathonis.
Autor: Martin Rudolph
Das ist die Laufformel des vielseitigen Ultrateams der LG Nord Berlin im fast Wonnemonat April. Denn 7 Frauen und 17 Männer erliefen von 10 bis 260 km knapp über 1.669 Wettkampfkilometer im 4. Monat des Jahres.
Der längste Lauf: In seinem letzten Jahr der M60 und im 20. Jahr seiner LG Nord Zugehörigkeit läuft Michael Brandt weiterhin die richtig langen Kanten und dies mit großem Erfolg. Beim Dolichos Race Delphi – Olympia über 260km und stolzen 6.000 Höhenmetern kam Michael nach 48h 45min im Ziel an.
Die meisten Nordler: Das stärkste Starterfeld konnte das Ultrateam bei der 40. Jubiläumsauflage der Harzquerung am 27.04. von Wernigerode nach Nordhausen über doch recht trailige 51km und runden 1.300 Höhemetern stellen. 1 Frau und 9 Männer liefen sozusagen in 3 Wellen ins Ziel ein:
In der 1. Welle belegte das Ultrateam Platz 1 bis 3 sowie den 7. Platz und dominierte somit den Jubiläumslauf. Die beiden Starter der diesjährigen Trail-WM im portugiesischen Miranda do Corvo (8. Juni), Alexander Dautel und Frank Merrbach, liefen quasi Hand in Hand nach 3:43:33 über die Ziellinie – knappe 8 Minuten später folgte als dritter im Bunde Enrico Wiesner mit 3:51:21.
Unser „Youngster“ Erik Weick landete mit 4:12:34 auf einem beachtlichen 7. Platz.
Auf den Plätzen 125 bis 151 mit Zeiten zwischen 5:30 und 5:39 folgten dicht aufeinander Martin Rudolph, Bernd Kalinowski sowie Martina und Gaston Prüfer in der zweiten Nordwelle. Die Abschlusswelle bildete Martin Woitynek mit 6:07:29 auf Platz 272 von 522 Zieleinläufern.
Der schnellste Marathon: Almut Dreßler und Benjamin Brade flogen mehr oder weniger im Parallelflug am 28. April über den Asphalt von Hamburg. Lediglich 4 Wochen nach ihre bravourösen Deutschen Meisterschaft über 50km konnte Almut mit 2:51:54 an der Alster fast zeitgleich mit Benjamin Brade (2:51:57) triumphieren.
Der erfolgreiche Rundendreher: Bei den Deutschen Meisterschaften im 6h Lauf in Mörfelden (Hessen) wurde Hans-Joachim Dierkopf aufgrund seiner 56,967 km in der M70 mit der Goldmedaille prämiert und ist nun amtierender Deutscher Meister seiner AK.
Die Inselläufer: Unser zweitjüngster Teamläufer, Maximilian Kayser, lief ebenfalls am letzten April Sonntag um 1h zeitversetzt in London mit 3:07:27 einen recht schnellen Marathon und setzte sich damit aktuell auf Platz 3 der diesjährigen Ultrateam Bestenliste über 42,195km.
Nicht nur um Silkes Geburtstag am Ostersamstag standesgemäß zu feiern, lief ein 6er Nordler-Tross am Good Friday von Manchester nach Liverpool auf dem Trans Pennine Trail runde 50 Meilen. Der Start war direkt am legendären Old Trafford Stadion von Manchester United und verlief auf einem gut zu laufenden Rad- und Wanderweg entlang einiger Kanäle und dem River Mersey quer durch Manchester und Liverpool. Obwohl es sich um eine Industrieregion handelt, war der Weg ein grünes, landschaftlich ansprechendes Band. Ganz vorne lag nur 3 Wochen nach ihrem Kadernormlauf über 100km Annette Müller, die mit 7:05:17 nicht nur 1. Frau wurde, sondern auch nur 2 Männern im Feld von insgesamt 229 Zieleinläufern den Vortritt lassen musste.
Es folgten Sascha Pantel (Platz 18), Martin Rudolph (Platz 32), Jörg Stutzke (Platz 46), Bernd Kalinowski (Platz 99) und Silke Stutzke (Platz 146). In der Teamwertung heimste das Ultrateam dann auch noch den 1. Platz ein.
Der harte Läufer: Im lieblichen Taubertal beim sogenannten 'harte Mann' Extremlauf über vermutlich 999 Höhenmeter und 55km konnte sich Michael Beckmann am 14. April auf Platz 23 von 45 Teilnehmern in 5:48:06 exakt in der Mitte des Feldes positionieren.
Die Spreewaldläuferin: Anke Schülke sammelt auf dem Weg zu ihrem 24h Lauf weiter fleißig Kilometer. Nachdem sie mit Ullika Schulz den Rennsteig (168,3km) vorösterlich in 5 Etappen gelaufen ist, hat Anke nach bereits 5 Ultraläufen im 1. Quartal nun mit 3:52:02 am 28. April im Spreewald auch die 42,195km erfolgreich in diesem Jahr erlaufen.
Die Zug- und Bremsläufer: Einen Tag nach der Harzquerung lief Bernd Kalinowski als Zug- und Bremsläufer an der Oberelbe in 4:13:32 Richtung Dresden. Stefan Bicher, ebenso im Dienste der Läuferschar, kam nach 4:46:29 im Ziel an.
Die sonstigen Kilometer: Ullika Schulz konnte sich im Spreewald beim 10km Lauf über 45:48 freuen. Silke Stutzke hat beim Marzahner Laufcup sich die 10km auf der Bahn in 50:56 gegönnt. Beim Wartenberger Osterlauf strahlte Martin Ahlburg bei seinem „Comeback“ im Laufdress über 12,3km und 46:26 – dicht gefolgt von Almut Dreßler in 47:33. Beides bedeuteten eine Pace von 3:47 resp. 3:52 je km. Daniela Dilling lief in Wartenberg in 2:20:59 einen Halbmarathon. Silke und Jörg Stutzke meisterten in der Altmark (Tangermünde) ebenfalls einen Halbmarathon in 1:57:30 bzw. in 1:43:01.
Autor: Martin Rudolph
Premierenstimmung am alt bekannten Ort
Am 30. März 2019 fand im Rahmen des 39. Internationalen 100-km-Laufes von Grünheide die erste Deutsche Meisterschaft des DLV über 50km statt. Mit Marcel Bräutigam (GMRV) und Almut Dreßler (LG Nord Berlin) setzten sich ein Ultralaufnovize und eine überraschende Siegerin durch.
Eine der Gründungsideen der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung e.V. (DUV) war es, offizielle deutsche Meisterschaften in den gängigen Ultralaufdisziplinen zu etablieren. Seit im vorigen Jahr die Kooperationsvereinbarung durch DLV und DUV unterschrieben wurde, fieberte die Ultralaufgemeinde den ersten Veranstaltungen über drei neu ins Programm aufgenommene Distanzen entgegen. Die 50km sollten hier den Anfang machen. Schön war es, dass mit Michael Sommer der Sportwart der DUV und der wohl zukünftige Ultramarathonberater des DLV den Weg zum Wettkampf gefunden hat. Weniger schön war es, dass es sich bei den regionalen Verbänden wohl nicht herumgesprochen hatte, dass es diese nationale Meisterschaft gibt. Zumindest war außer den Kampfrichtern und Michael Sommer kein weiterer Vertreter des DLV als solcher erkennbar am Störitzsee. Ich vermute, das wird bei den Stadiondisziplinen im Sommer anders sein.
Die Aussicht auf Titel und Nominierungen lockten ein illustres Feld nach Grünheide. Aus Sicht der LG Nord standen 6 Frauen und 10 Männer an der Startlinie und hatten es mit zahlreichen Hochkarätern des Ultralaufsports zu tun. Der Ausgang des Frauenrennens schien zumindest auf Platz eins eine klare Angelegenheit, die seit 2014 in Deutschland auf den Ultralaufstrecken ungeschlagene Nele Alder-Baerens, galt auch angesichts ihrer beeindruckenden nationalen Titelsammlung als Favoritin. Viermal konnte sie bereits die zuletzt noch als „DUV-DM“ ausgetragene Meisterschaft über 50km für sich entscheiden, nunmehr wurde diese Siegesserie durch Almut Dreßler gestoppt. In einem taktisch sehr spannenden Rennen liefen beide Frauen auf höchstem Niveau, beschleunigten auf den letzten zehn Kilometern deutlich und erst auf den letzten drei Kilometern fiel die Entscheidung zugunsten von Almut. Sie fuhr damit nicht nur den Titel und die Nominierungszeit für die WM über 50km ein, sondern Almut stieg zugleich auf Rang vier der „ewigen deutschen Bestenliste“ auf. Ihre PB steigerte sie um über sieben Minuten. Damit ist die Leistung von Almut zugleich neuer Berliner Rekord und natürlich LG Nord Rekord.
Hinter dem Top-Duo, das nie um mehr als dreißig Sekunden getrennt lief, entwickelten sich interessante Positionskämpfe, in die zunächst auch die mit großer Hoffnung gestartete Katrin Grigalat (4:08:55h) von der LG Nord eingreifen konnte. Bei km 25 noch auf Platz fünf liegend, musste sie aber, durch erhebliche Magenproblemen geschwächt, hinnehmen, dass bis zum Ziel noch fünf andere Mitstreiterinnen an ihr vorbeizogen. Dennoch war es auch ihre Leistung, die am Ende zur Silbermedaille in der Teamwertung beitrug, das Trio wurde durch Martina Prüfer (4:25:41h) vervollständigt.
Unter den 32 Läuferinnen die in der gesetzten Normzeit von 6:30h das Ziel erreichten waren auch Ullika Schulz (4:29:15h), Silke Stutzke (5:26:12h) sowie Daniela Dilling (6:20:18h). Martina, Ullika und Silke gewannen die Mannschaftswertung der Seniorinnen, für die die Starterinnen der AK W50 und älter berücksichtigt werden. Ebenso konnten Martina (Rang 2/W50), Ullika (Rang 1/W55) und Silke (Rang 3/W50) für ihre altersbezogenen Leistungen mit Medaillen geehrt werden. Großer Dank gilt Daniela, die sich trotz beträchtlicher gesundheitlicher Probleme im Vorfeld zum Start entschloss und das Teamergebnis abzusichern half.
Auch im Männerrennen konnte am Ende nicht nur ein neuer LG Nord Rekord auf der Habenseite verbucht werden. Frank Merrbach (3:01:57h) erlief sich in einem couragierten Rennen Rang fünf und hat damit ebenfalls große Chancen, Deutschland international zu vertreten. Lange Zeit konnte er das Rennen um Platz vier offenhalten, jedoch hatte sein schon in Rodgau am Ende stärkerer Konkurrent Jan Kerkmann wiederum auf den letzten acht Kilometern etwas mehr zum zusetzen. Angesichts seiner Bilanz war Frank aber die Freude über PB und Nominierungschance deutlich anzumerken. Dazu kam der nicht selbstverständliche Titel in der Mannschaft. Gemeinsam mit Alexander Dautel (3:07:48h; Rang 8, Rang 3 M40) und Enrico Wiessner (3:12:11h, Rang 9) wurde die Goldmedaille durch einen neuen Deutschen Rekord im Team weiter aufgewertet. Das auch der zweite Anzug sitzt, bewiesen die weiteren Starter des Teams. Unter den 62 Zieleinläufen finden wir mit Erik Weick auf Platz 22 unseren jüngsten Teilnehmer, in seiner AK belegte er Rang 2 (3:51:30h). Nur sechs Sekunden hinter ihm passierte auf Rang 23 und als Sieger der M40 Christian Karbe die Ziellinie. Durch Bernd Kalinowski rangierte in dieser AK die LG Nord gleich doppelt vorn. Er beendete das Rennen nach 4:17:21h. Rang 3 in der M50 konnte Stu Thoms auf für ihm ungewohnt kurzen Wettkampfkurs verbuchen (3:52:13h). Ebenfalls noch unter der 4-Stunden-Marke konnte Martin Rudolph sein Rennen beenden (3:58:22h). Michael Brandt (4:23:40h) komplettierte das Läufertrio (Brandt, Thoms, Rudolph), das in der Seniorenwertung einen weiteren Podestplatz (Rang3) erlaufen konnte. Als letzter unserer Starter im Ziel, aber das darf auch so angesichts seines Alters von 70 Jahren sein, war Achim Dierkopf. Das RBB widmete ihm einen kleinen Bericht in der Abendschau, offenbar dadurch angespornt ließ er alte Dauerkonkurrenten hinter sich und konnte in seiner AK den Silberrang erkämpfen.
In derselben Veranstaltung wurden die Berlin-Brandenburgischen Meister über die 100km gesucht. Da sich viele Läufer auf der kürzeren Distanz gemeldet hatten, fiel das Starterfeld aus regionaler Sicht, was die Anzahl an Startern betrifft, eher schmal aus. Aber klein bedeutet nicht schlecht – und so sahen die noch an der Strecke verbliebenen Nordler zunächst eine deutliche Steigerung seiner persönlichen Bestleistung durch Gaston Prüfer. Eigentlich sind Schnee, Eis, Geröll sowie Berge sein bevorzugtes Terrain, und es darf auch ruhig länger dauern…. Obgleich erst seit 2013 Ultraläufe bestreitend hat er bereits 22 Resultate mit 100 oder mehr Kilometern in seiner Läufervita zu stehen. Dieses Mal endete sein Rennen nach 8:16:44h, PB und mit dem Meistertitel. Seine Leistung ist ebenso wie die von Frank, Katrin, Ullika und Bernd der akribischen Trainingsarbeit von Fritz Schulz zu verdanken. Nur knapp zehn Minuten mussten er und das fast vollständig versammelte Ultrateam danach nur warten, um Annette Müller den verdienten Applaus zu spenden. Neben dem Titel im Frauenrennen (sie war leider die einzige Starterin aus BB) konnte sie aber durch ihre Zeit von 8:26:59h die B-Kadernorm des DLV recht unterbieten. Ihre persönliche Bestleistung steigerte sie in diesem Rennen um fast unglaubliche 45 Minuten!!!
Zu Unrecht etwas einsam wurde es in den letzten Rennstunden um die Teilnehmer der dritten in Grünheide ausgetragenen Disziplin: dem 12-Stunden-Lauf. Auch hier standen drei Nordler im Wettkampf und haben ihre persönlichen Ziele fast durchgängig erreicht. Dieses Format ist zumeist „Training“ für andere Ziele, so auch hier. Anke Schülke erlief sich in gut elf Stunden 95 Kilometer, testete dabei für ihr Jahresziel (24-h-Lauf) einiges an Material und Versorgung. Michael Vanicek benötigte Trainingskilometer und eine Norm für seine Griechenlandläufe, die er aber mit über 124 Kilometern und Gesamtrang zwei sicher eingefahren hat. Mit 115 Kilometern in Summe, allerdings 100km nach 8:25h (!), hat Benjamin Brade auch Zeugnis davon abgelegt, dass auf den noch längeren Strecken mit ihm in diesem Jahr zu rechnen ist.
Neben den 23 im Wettkampf befindlichen Läufern sorgten zeitweilig bis zu 15 Helferinnen und Helfer des Teams dafür, dass es den Läufern an nichts fehlte. Laufen ist Gemeinschaftsarbeit, wie im Stadion so auf der Straße. Sicher ist dieses gemeinsame Agieren einer der wichtigen Schlüssel zu den Erfolgen, die das Team an diesem Wochenende erringen konnte. Deshalb gilt neben der Anerkennung der erzielten läuferischen Leistungen auch stets der Dank an die Helfer zum liebgewordenen Ritual einer jeden Veranstaltung.
Autor: Jörg Stutzke
Fotos: Niels Michalk
Was für ein Auftritt in Rot. Den Baff-Naturmarathon nutzten sehr viele Nordler, viele als Trainingswettkampf, einige wollten sehen, was sie in den Beinen haben zu einer so frühen Zeit im Jahr. Enrico Wiessner lief die ersten 31,5 km an der Seite von Almut Dreßler, die sich hier in eindrucksvoller Manier den Damensieg über den Dreiviertel-Marathon in 2:11h holte. Ich glaube, so schnell war hier noch nie eine Dame auf den 3 Runden. Enrico hatte dann noch eine Runde zu laufen und konnte den Marathon in starken 2:55h gewinnen.
Die Trainingsgruppe von Fritz Schulz nutzte Marienwerder als Trainingswettkampf. Rebecca Walter musste allerdings einer Erkältung Tribut zollen und beschränkte sich dann lieber auf den Halbmarathon und wurde hier 3. ihrer Altersklasse. Daniela Dilling war diesmal auch auf der für sie eher kurzen Halbmarathon-Distanz unterwegs und freute sich über 2 fast gleich schnelle Runden.
Bernd Kalinowski, Ullika Schulz und Katrin Grigalat nahmen 3 Runden unter die Füße. Katrin holte sich den Gesamtrang 2 und zeigte, dass sie ebenfalls auf gutem Weg ist. Bernd war ebenfalls schnell unterwegs, trotz Doppelbelastung durch einen schnellen Lauf in der Vorwoche. Ullika liefert so gut wie immer tolle Ergebnisse ab und siegte in ihrer Altersklasse mit ebenfalls schön gleichmäßigen Runden. Torsten Richter wurde 2. in seiner AK und legte sogar eine schnellste 3. Runde hin. Das gelang auch Maximilian Kayser, der ein Lächeln ins Gesicht seines Trainers gezaubert hat, weil er genau nach Vorgabe gelaufen war. Am Ende stand der AK-Sieg und Gesamtrang 8 in der Liste.
Familie Prüfer ging gemeinsam im Marathon an den Start. Gaston beschränkte sich zunächst auf 3 schnelle Runden für sein Training, legte dann eine Pause ein und begleitete am Ende Martina auf ihrer letzten Runde zum vollen Marathon. Martina konnte sich im Marathon den 2. Gesamtrang sichern. Christian Karbe war ebenfalls mal wieder für die LG Nord im Marathon unterwegs und lief tolle 3:13h.
Ja, und die Autorin überlebte auch mal wieder einen Marathon und zeigte sich darüber froh und zufrieden. Jetzt gilt es für alle gesund zu bleiben oder zu werden, damit die DM am Störitzsee für alle so verläuft wie es erhofft wird. Manch einer aus dem Team geht dort auch schon über 100 km an den Start, auch da sind wir sehr gespannt, was am Ende herauskommt.
Autorin: Silke Stutzke
So viele Athleten wie noch nie nutzten in diesem Jahr das Angebot für ein Trainingslager in der Sportschule Lindow.
Das Wetter meinte es in diesem Jahr besonders gut, es war fast frühlingshaft und so stand einem qualitativ sehr hochwertigen Training nichts im Wege. Trainer Fritz Schulz begleitete die Schnellfüße auf dem Rad und musste dabei ordentlich in die Pedale treten. Offenbar deutet sich bei dem einen oder andern schon eine gute Form an. Die Strecken im Laufpark Stechlin bieten wirklich für jeden das passende Terrain.
29 aktive Läufer liefen an diesem Wochenende insgesamt 1885,3 km.
Der Samstagabend wurde für das jährliche Team-Meeting genutzt. Dort entstand auch das Gruppenfoto.
Autorin: Silke Stutzke
Anke Schülke im Doppel beim 3. Lüneburger Heide Winter Trail und beim 20. Winterlauf der LG Kreis Nord Stade
Kein Winterdienst – so der warnende Hinweis zum 20. Winterlauf in Oldendorf bei Stade. Zum Glück bot der Januar aber grundsätzlich gute Laufbedingungen, Schneeschaufel und Streusalz waren entbehrlich. Anke Schülke nutze diesen Umstand für einen kleinen Doppelschlag und siegte hier über 52 und 50 km.
Am 20.01.2019 ging es zunächst zum 3. Lüneburger Heide Winter Trail. Bei eiskalten 8°C unter Null, dafür aber bei strahlendem Sonnenschein traf sich eine kleine Gruppe Läufer in Schneverdingen, um über 52 km die wunderschöne Heidelandschaft genießen zu können. Der als low-budget-Lauf angelegte Ultramarathon führte zumeist auf Wanderwegen im Rahmen eines Teilrundkurses durch das Land der Heidschnucken. Der Wilseder Berg als höchste Erhebung in der Lüneburger Heide musste gleich zweimal überquert werden, entschädigte dabei aber mit einer wunderbaren Aussicht. Teilweise spannend gestaltete sich die Streckensuche: Allein anhand der obligatorisch mitzuführenden Karte und verblasster Wegzeichen war diese nämlich auf vereinzelten Waldpfaden nicht immer leicht zu finden. Auch die unbemannten Verpflegungs- und Kontrollpunkte waren teilweise nur im Rahmen einer Gemeinschaftsleistung zu entdecken – gut, wenn man gerade dort einen der 26 übrigen Teilnehmer wiedertraf – ohne Eintrag in die ausliegenden Kontrolllisten gab´s jedes Mal konsequent zwei Stunden Zeitaufschlag! Gut, dass es heutzutage GPS gibt…
Zum Schluss ging´s dann zurück zum Ausgangspunkt in Schneverdingen – ein nettes Hotel, das ein Zimmer mit Duschmöglichkeit für die Läufer bereitstellte, in dem dann auch die Zieleinlaufliste zum Selbsteintrag auslag.
Eine Woche später ging es dann zum 20. Winterlauf der LG Kreis Nord Stade - von 5 bis 50 km wurden in 5er Schritten auf einem vermessenen Rundkurs über befestigte Wirtschafts- und Radwege alle Strecken angeboten. Ein nettes Detail dabei: wer sich auf eine Strecke ab 20 km angemeldet hatte, konnte sogar noch während des Laufes spontan entscheiden, ob er kürzer oder länger läuft. Nett und liebevoll
Für Anke standen hier von Anfang an die 50 km am Rande des Alten Landes auf dem Plan. Die 287 Teilnehmer der Veranstaltung wurden mit der Zeit immer weniger, die Strecke entsprechend leerer. Auf den beiden Ultradistanzen pustete der norddeutsch-typische Wind dann schließlich noch 16 weitere Mitstreiter ins Ziel.
In gut einer Woche also zwei unterschiedliche Ultra-Konzepte, die aber dennoch eines gemeinsam haben: Beide Veranstaltungen waren liebevoll organisiert und führten durch reizvolle Landschaften - eine klare Empfehlung!
Autorin: Anke Schülke
Seit 20 Jahren ist Rodgau im Südosten von Frankfurt in der kalten Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt der Ultraläufer. Immerhin 837 Läuferinnen und Läufer standen an der Startlinie, von denen 532 die volle Distanz von 10 Runden á 5km unter die Laufsohlen nahmen. Das Schöne an Rodgau ist, dass es je Runde eine Zeitnahme gibt und auch vorzeitige Aussteiger eine Wertung erhalten. So nutzt manch einer diesen Lauf als langen Lauf in geselliger Runde.
Das Ultrateam der LG Nord Berlin war im Quartett an Start & Ziel, wobei ein Duo mit außergewöhnlichen Leistungen glänzte:
Der amtierende Deutsche Meister Frank Merrbach (pB 3:03:27) verpasste seine Bestzeit nur denkbar knapp und lief als Gesamtzweiter mit 3:03:34 ins Ziel ein. Bis km 40 lieferte er sich mit dem späteren Sieger ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, musste sich aber bei guten winterlichen Wetterbedingungen am Ende um 1:50 geschlagen geben.
Ebenfalls Zweite, jedoch in der Frauenwertung, wurde die Nordlerin Annette Müller in 3:45:05. Annette verbesserte ihre Bestzeit aus dem Vorjahr um 14 min. Diese Zeit bedeutet gleichsam bisheriger LG Nord Rekord bei den Frauen und gleichsam Platz 30 der ewigen Deutschen Bestenliste. Das Quartett der LG Nord komplettierten Martin Rudolph in 4:26:34 sowie Michael Beckmann in 4:58:31.
Am Vorabend des Laufes fand die Mitgliederversammlung der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung, der Jörg Stutzke von November 2012 bis März 2017 als Präsident vorstand, statt. Annette Müller stellt sich fortan in den Dienst der ultralaufenden Gemeinschaft und wurde für die nächsten 2 Jahre zur Pressewartin der DUV gewählt.
Weiterhin bringen sich die Nordler Michael Beckmann weiterhin als Kassenprüfer sowie Stefan Bicher als nun schon alter Hase für das Layout der Mitgliederzeitschrift ULTRAMARATHON mit persönlichen Engagement in die Arbeit der DUV ein.
Autor: Martin Rudolph
Verschiedene Distanzen vom 25.01.2019-27.01.2019
Den Auftakt machten am 25.01.2019 die 100 km Läufer. Die Niederlausitzhalle in Senftenberg hat eine Länge von 250m und Steilkurven. Wer hier 100 km läuft, der muss mental richtig gut drauf sein. Wer sie dann in richtig guter Zeit läuft, der ist bereit zu großen Taten für das Ultrajahr.
Benjamin Brade scheint dazu bereit zu sein. Er überzeugte hier einmal mehr und verbesserte seinen eigenen Deutschen Rekord auf der Bahn, was zugegebenermaßen aber nicht so oft gelaufen wird. Seine Zeit ist aber auch insgesamt sehr gut, denn wir haben immerhin erst Januar. Da kann sich eine 7:55,30h mehr als sehen lassen.
Am Sonntag folgten dann die nächsten Ausrufezeichen in Sachen Ultralauf. Das erste setzte Almut Dressler (nach einer Babypause), die den 50 km-Ultralauf für sich mit 3:45,46h entschied. Hier stand der Deutsche Rekord vorher bei 4:10h, Almut hat ihn also quasi pulverisiert. Im Gesamtfeld wurde sie damit Dritte hinter den beiden ersten Herren. Einer davon war der Gesamtzweite Dirk Kiwus, der sich über 3:40,16h ebenfalls sehr freute und damit seine Altersklasse gewann.
Dieses Kunststück gelang auch Achim Dierkopf, der bereits in der M70 unterwegs ist und nach 5:45,05 das Ziel erreicht, erschöpft aber froh im Ziel zu sein.
Michael Brandt musste nach einer Verletzung erstmal wieder ins Laufen kommen aber die 50 km waren auch für ihn in 5:54h machbar.
Herzlichen Glückwunsch, für Euch hat damit das Ultrajahr gut begonnen.
Autorin: Silke Stutzke