LG Nord Ultraläufer im Norden unterwegs

Erstellt von Almut Dreßler | |   Wettkampf

Streckenrekord beim Tollenseseemarathon (Neubrandenburg) 22.06.2019

Der Lauflust frönend, in Erinnerungen schwelgend oder ambitioniert mit dem Blick auf die fortlaufende Saisonplanung reisten am vergangenen Samstag, den 22. Juni 2019 eine kleine Gruppe im roten Leibchen an den mecklenburgischen Tollensesee, wo der SV Turbine Neubrandenburg zum nunmehr 29. mal den Tollenseseelauf veranstaltete.

Für die Marathonläufer führte die Strecke auf wechselnden Untergründen über Asphalt, Schotter und Kopfsteinpflaster im Uhrzeigersinn um den Tollensesee sowie den Lieps mit einem kurzen Abstecher nach Hohenzieritz.

Die 10 km starteten nach Durchlauf der Marathonläufer nach etwa einem Viertel ihrer Strecke um von hier aus direkt nach Neubrandenburg zu laufen. Annette Müller, nach zahlreichen erfolgreichen Ultraläufen in diesem Jahr und als frisch gebackene Vizemeisterin im Ultratrail, entschied sie sich diesmal für die kurze Strecke und lief erfolgreich als zweite Frau ins Ziel.

Noch zu Beginn der Woche wurde Almut Dreßler von einem Journalisten auf den Spitznamen des Laufs hingewiesen. Als „der Härteste im Norden“ beschrieben, weist die Strecke zahlreiche Hügel unterschiedlicher Steigung und Länge auf, die sich in einem Gesamtanstieg von knapp 500 hm addieren.

Herausgefordert von der Ansage des Veranstalters, dass in Anbetracht der Starter in diesem Jahr sowohl die Streckenrekorde der Männer als auch der Frauen wackeln würde, startete Almut von Beginn an einen zügigen Lauf, der den folgenden, ihr unbekannten Anstiegen Respekt zollte. Nach zwei nahezu zeitgleichen Rennhälften erreichte sie nach 3:02:03 h als Gesamtvierte die Ziellinie und verbesserte damit den Streckenrekord der Frauen um mehr als 12 min. Etwas mehr als 30 min später ergab sich ein knapper Zieleinlauf um die Plätze 2 bis 4, wobei sich Patricia Rolle in 3:36:03 h den 3. Platz sicherte und damit erneut aufs Podium lief.

Sowohl Almut als auch Patricia nutzten den Tollenseseemarathon um ihre Form für den Spätsommer aufzubauen.

In beeindruckender Weise gelang ein neuer Streckenrekord auch dem Favoriten im Männerfeld. Steffen Justus, ehemaliger Weltklassetriathlet, Sieger des Rennsteiglaufs 2019 und nunmehr Lokalmatador, siegte mit nahezu 20 min Vorsprung auf den Zweitplatzierten in einer Zeit von 2:35:55 h.

In einer Zeit von 3:23:48 h und somit als 11. Mann in der Gesamtwertung erreichte Ultra-Dauerläufer Thorsten Richter das Ziel.

Nach einem gemeinsamen Beginn und sich später unabhängig voneinander in der Geschwindigkeit steigernd, übertrafen bei ihrem zweiten Start in Neubrandenburg auch Martin Rudolph und Jörg Stutzke bei Temperaturen, die mehr Flüssigkeitsaufnahme als die angebotenen Wasserschlucke in den Bechern erforderten, ihre eigenen Erwartungen und platzierten sich deutlich in der vorderen Hälfte des Teilnehmerfeldes.

In gewohnt lockerer Manier absolvierte Silke Stutzke ihre dritte Umrundung des Tollensesees und bestach dabei mit einem flotten letzten Streckenabschnitt, bei dem sie ihren Konkurrentinnen noch einige Minuten abnahm.

Vollständige Ergebnisse hier: https://my3.raceresult.com/112942/results?lang=de

Ergebnisse des LG Nord Ultrateams

10 km:

w: Annette Müller,  41:07 min, 2. Platz

Marathon, hier 42,4 km:

w:    

Almut Dreßler, 3:02:02 h, 1. Platz, 1. W20

Patricia Rolle, 3:36:03 h, 3. Platz, 1. W45

Silke Stutzke, 4:32:52 h, 15. Platz, 2. W50

m: 

Thorsten Richter, 3:23:48 h,11. Platz, 1. M45

Martin Rudolph,  3:47:11 h, 28. Platz, 2. M55

Jörg Stutzke, 4:05:08 h, 39. Platz, 6. M50

Sieg mit Streckenrekord - Almut Dreßler - Foto: Thomas Krause

Almut Dreßler und Paul Schmidt-Hellinger aus dem LG Nord Berlin Ultrateam siegen in Rostock

 

Die Veranstalter der Rostocker hella Marathon-Nacht am 31.7. beschrieben ihre Veranstaltung im Nachhinein wie folgt: „Stürmisch, sonnig, teilnehmerstark, leidenschaftlich, laut, emotional und ganz sicher nicht gewöhnlich.“ Welche der Adjektive aus Sicht der zwei LG Nordler aus dem Ultrateam, die dort starteten, gewählt werden, sei dahingestellt, aber vermutlich würden sie unterschiedliche Beschreibungen verwenden.

Zumindest die Motivation für die Teilnahme von Paul Schmidt-Hellinger und Almut Dreßler unterscheidet sich stark: Während Paul auf dem Weg zu seinem angekündigten 100km-Debüt als Titelverteidiger und Streckenrekordhalter in Rostock startete, musste Almut erst zu ihrem Start (über die halbe Distanz) verholfen werden. 

Mit Raoul Jankowski (Braunschweiger Laufclub) stand neben Paul ein weiterer Anwärter auf den Tagessieg über die Marathonstrecke an der Startlinie. Ende April dieses Jahres lief er bereits 50 km auf der Bahn in 2:52:34 h.

Auf einer im Vergleich zu den Vorjahren neuen Streckenführung über eine 7 km-Runde (und einigen Metern mehr, die den rund 900 Teilnehmern im Ziel beim Blick auf die Uhr sofort ins Auge stachen), führten Paul und Raoul das Feld zunächst gemeinsam an. Auf den letzten 15 km konnte sich Paul zunehmend distanzieren um mit einem Vorsprung von 4 min in einer Zeit von 2:32:00 h den Lauf über 42,49km für sich zu entscheiden. Auf den dritten Platz lief der Passauer Alex Sellner.

Später gestartet, erreichte Almut nach 1:27:07 h min über die halbe Distanz frohgelaunt das Ziel. Nach Monaten der Dauerläufe sollte sie sich mit dem Sieg beim Halbmarathon in einer guten Ausgangslage für das gezielte Training für die Ultralauf-Herbstsaison befinden.