Anke Schülke erntet den Lohn für ihre Trainingsmühen

Erstellt von Jörg Stutzke | |   Ultrateam

24 Stundenläufe im Juni 2019

Die kürzesten Nächte des Jahres sind traditionell die Hochzeit des 24-Stunden-Laufs. Die Veranstalter und die Athleten setzen auf die Helligkeit und angenehme Nachttemperaturen. In Delmenhorst, Reichenbach und Hoyerswerda waren auch Sportler der LG Nord am Start.

Reichenbach (31. Auflage) und Delmenhorst (16. Auflage) verbindet dabei neben der angebotenen Hauptstrecke auch eine respektable Tradition. Über Jahrzehnte, so wie es beide Veranstalter tun, eine 24-h-Lauf Veranstaltung anzubieten ist schon als solches eine sehr ausdauernde Leistung. Insbesondere in Delmenhorst zahlten die Teilnehmer mit teils hervorragenden Leistungen zurück. Anke war dabei Teil eines lange Zeit spannenden Frauenrennens, in dem sie erst während der letzten drei Rennstunden die Überlegenheit der deutlich erfahrenen Wilma Dierx aus den Niederlanden anerkennen musste. Mit 183,807 km hat sich Anke eine starke Bestleistung erlaufen, die sie in der diesjährigen deutschen Rangliste auf Platz zwei getragen hat. Ihre Konkurrentin aus dem Nachbarland hatte am Ende knapp zehn Kilometer mehr im Rundenprotokoll zu stehen.

Im selben Rennen verbesserte Patrick Hösl aus Berlin den Streckenrekord auf 243,045 Kilometer und hat sich damit die B-Kadernorm des DLV erlaufen.

Weiter südlich konnte Daniela Dilling nicht mit gleicher Weite glänzen, hat aber einen weiteren Baustein zur Vorbereitung ihres 48-h-Rennens gelegt. 124,5 km standen für sie am Ende eines Rennens zu Buche, in dem zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Frau allen auch männlichen Teilnehmern die Hacken zeigte und den Gesamtsieg davontrug. Alexandra Niwinska aus Polen dominierte hier mit knapp 216 Kilometern, ähnlich wie eine Woche zuvor Nele Alder-Baehrens in Hoyerswerda. Teilnehmer des Rennens dort, in dem die Siegerin neuen deutschen Rekord lief, war auch unser Benjamin Brade, der mit 203 Kilometern einmal mehr die 200-er Marke durchbrach, aber eigener Aussagen nach noch nicht ganz da ist, wo er eigentlich hinwollte.

Nächster Höhepunkt im Eintageslauf wird die deutsche Meisterschaft in Bottrop Ende August sein.

Almut Dreßler und Paul Schmidt-Hellinger aus dem LG Nord Berlin Ultrateam siegen in Rostock

 

Die Veranstalter der Rostocker hella Marathon-Nacht am 31.7. beschrieben ihre Veranstaltung im Nachhinein wie folgt: „Stürmisch, sonnig, teilnehmerstark, leidenschaftlich, laut, emotional und ganz sicher nicht gewöhnlich.“ Welche der Adjektive aus Sicht der zwei LG Nordler aus dem Ultrateam, die dort starteten, gewählt werden, sei dahingestellt, aber vermutlich würden sie unterschiedliche Beschreibungen verwenden.

Zumindest die Motivation für die Teilnahme von Paul Schmidt-Hellinger und Almut Dreßler unterscheidet sich stark: Während Paul auf dem Weg zu seinem angekündigten 100km-Debüt als Titelverteidiger und Streckenrekordhalter in Rostock startete, musste Almut erst zu ihrem Start (über die halbe Distanz) verholfen werden. 

Mit Raoul Jankowski (Braunschweiger Laufclub) stand neben Paul ein weiterer Anwärter auf den Tagessieg über die Marathonstrecke an der Startlinie. Ende April dieses Jahres lief er bereits 50 km auf der Bahn in 2:52:34 h.

Auf einer im Vergleich zu den Vorjahren neuen Streckenführung über eine 7 km-Runde (und einigen Metern mehr, die den rund 900 Teilnehmern im Ziel beim Blick auf die Uhr sofort ins Auge stachen), führten Paul und Raoul das Feld zunächst gemeinsam an. Auf den letzten 15 km konnte sich Paul zunehmend distanzieren um mit einem Vorsprung von 4 min in einer Zeit von 2:32:00 h den Lauf über 42,49km für sich zu entscheiden. Auf den dritten Platz lief der Passauer Alex Sellner.

Später gestartet, erreichte Almut nach 1:27:07 h min über die halbe Distanz frohgelaunt das Ziel. Nach Monaten der Dauerläufe sollte sie sich mit dem Sieg beim Halbmarathon in einer guten Ausgangslage für das gezielte Training für die Ultralauf-Herbstsaison befinden.