Deutsche Jugendmeisterschaften in Rostock (26-28.7.2013)

Riesenerfolg in Rostock bei den Deutschen Jugendmeisterschaften

Nur eine Woche nach der Junioreneuropameisterschaften in Rieti/ITA mussten sich die Athleten der LG NORD Berlin der nationalen Konkurrenz stellen. Es ist nicht immer leicht den Spannungsbogen so lange aufrecht zu halten, zumal die Sportler endlich auch einmal ein paar Tage Ferien haben wollen, bevor die Schule wieder anfängt. Die Athleten meisterten diese Aufgabe bei fast tropischen Bedingungen in Rostock mit drei Wettkampftagen deutlich über 30 Grad jedoch mit Bravour und ohne Fehl und Tadel.

Mit zwei kompletten Medaillensätzen kehrten die "Reinickendorfer Rothemden" aus der Hansestadt zurück. Alle fünf JEM-Starter konnten dabei Medaillen gewinnen. Gold ging an Caterina Granz über 1500m der U20w und Marc Koch über 400m der U20m mit glänzender neuer Bestzeit von 47,17s. Cati verteidigte damit ihren Vorjahrestitel und Marc seinen Hallentitel aus diesem Jahr. 

Silber gewann Stephan Hartmann im Weitsprung der U20m mit Saisonbestweite von 7,72m. Kurzzeitig lag er mir seiner im sechsten Versuch erzielten Weite sogar auf dem Siegplatz bis sein DLV-Teamkollege Fabian Heinle auf 7,88m konterte. Jeweils Bronze sicherten sich Jossie Graumann im Hochsprung der U20w und Marcel Matthäs über 400m Hürden der U20m. 

Dazu gab es dann noch Silber in der 3x1000m Staffel der Männer mit Micha Heidenreich, Sebastian Dennis und Carsten Schlangen in sehr guten 7:07,09min. Es fehlten nur 6/100s zum Sieg und Carsten Schlangen lieferte Sebastian Keiner als Schlussläufer der Startgemeinschaft Erfurt einen hervorragenden Kampf auf der Zielgeraden. In dieser Form darf sich der für Berlin startende Emsländer große Hoffnungen machen, dass er mit der B-Norm-Erfüllung über 1500m vom DLV zur WM nach Moskau mitgenommen wird. Am Mittwoch den 31.7 werden die endgültigen Nominierungen vom DLV bekanntgegeben.

Auch hinter den Medaillenplätzen gab es erfreuliche Finalplatzierungen. So punktete Carmen Schultze-Berndt gleich doppelt. Erst lief sie am Freitag über 3000m der U18 auf Rang sechs mit neuer Bestzeit von 10:11,54min. Dann sicherte sie sich am Samstag in der U20 den Endlauf und wurde am Sonntag hinter der siegreichen Cati in der für sie älteren Altersklasse mit neuer Bestzeit von 4:40,91min sogar Überraschungsfünfte. Nicht hundertprozentig zufrieden war Mark Dobrzykowsky mit seinem siebten Platz in 1:55,03min über 800m. Nach dem Vorlauf durfte er sich durchaus Hoffnungen auf mehr machen, ließ sich dann aber im Massensprint leider ein wenig einkesseln und fand keine günstige Position für den finalen Schlussspurt mehr.

Insgesamt konnte die LG NORD ihr Vorjahresergebnis deutlich steigern und zählte damit einmal mehr zu den stärksten Deutschen Nachwuchsvereinen in der Leichtathletik.

Stimmen zum Wettkampf auf leichtathletik.de:

Ein super Rennen, ein harter Kampf, ein Sieger: Marc Koch (LG Nord Berlin) strahlte nach 47,17 Sekunden im Ziel. „Eigentlich wollte ich sogar unter 47 Sekunden laufen, aber das war ein richtig starkes Rennen und ich bin super zufrieden.“ Dass es ein schnelles Rennen wurde, daran hatte Bennet Steudel (LAZ Puma Rhein-Sieg) einen großen Anteil. Die beiden U20-EM-Starter hatten zum Schluss die Nase vorne. Bennet Steudel gewann in 47,33 Sekunden die Silbermedaille. Entschädigt das für den etwas verkorksten Auftritt bei der U20-EM in Rieti? „Ja, auf jeden Fall“, sind sich beide einig. „Bennet hat mir einen guten Kampf geboten. Der Mann hat was drauf!“ sagte Marc Koch und war einer der ersten Gratulanten im Ziel. Hinter den beiden schnellen Jungs kam standesgemäß ihr Staffelkollege der U20-Europameisterschaften in Rieti ins Ziel. Der Hannoveraner Alexander Gladitz sprintete 47,75 Sekunden. Ein versöhnlicher Saisonabschluss für alle drei 400-Meter-Sprinter.


Was für ein Krimi! Im letzten Durchgang setzten zwei Athleten noch einmal richtige Hausmarken in den Sand. Stephan Hartmann (LG Nord Berlin) sprang im sechsten Versuch auf 7,72 Meter und hatte damit kurzzeitig die beste Weite stehen. Doch Fabian Heinle (LG Leinfelden Echterdingen) setzte prompt noch einen drauf: 7,88 Meter, Gold für den Vierten der U20-EM. „Vor einem Jahr hätte ich nicht einmal gedacht, dass ich 7,91 Meter springen kann. Jetzt bin ich auch noch Deutscher Meister“, freute sich der Erste der europäischen U20-Bestenliste. Auch der Berliner Stephan Hartmann ist mit seiner Silbermedaille zufrieden. Nach dem dritten Versuch blieb er kurz im Sand liegen, bevor er sich den Bauch haltend aufrichtete. „Da hab ich mich beim Sprung verdreht. Zum Glück war es nichts Ernstes!“ Auf den Bronzerang kam Philipp Menn von der LG Kindelsberg Kreuztal mit 7,43 Metern. Der junge Athlet gehört auch im nächsten Jahr noch der U20 an.