Pfingstsportfeste in Berlin, Sinn, Garbsen und Rehlingen

Einstand nach Maß für die Leichtathleten der LG NORD Berlin

Die Pfingstsportfeste sind in der Leichtathletik der traditionelle Gradmesser, um einen ersten Einblick in die Form der Athleten für die anstehende Sommersaison zu bekommen. Trotz zum Teil widriger Wetterbedingungen feierten die Leistungsträger der LG NORD Berlin einen Einstand nach Maß, der auf die weitere Saison hoffen lässt.

 

Sinn (17.5):

Los ging es am Freitag den 17.5 beim 19. Internationalen Hochsprungmeeting im hessichen Sinn bei feuchtkalten Temperaturen im einstelligen Bereich. Während hier im Masters-Wettbewerb die beiden ehemaligen Spitzenspringer Carlo Thränhardt mit 1,88m (Weltrekord in der Altersklasse M55) und Thomas Zacharias im Straddle mit 1,62m (Europarekord in der Alterklasse M 65) vollends zu überzeugen wussten, hielten sich Charlotte Brauch (Jg. 91) und Jossie Graumann (Jg. 94) im Frauenfeld mit 1,75m und 1,72m noch ein wenig zurück.

 

Tempelhof (18/19.5):

Am Samstag und Sonntag folgte das 18. Internationale Pfingstsport des TSV Tempelhof-Mariendorf im Friedrich-Ebert-Stadion. Hier gelang dem deutschen Hallenmeister der U20m über 400m Marc Koch (Jg. 94) mit 48,11s gleich im ersten Lauf ein traumhafter Saisonstart. Er setzt sich damit gleich an Position eins der deutschen U20-Bestenliste und hat sich somit eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um die Tickets zur U20 Europameisterschaft in Rieti für die 4x400m-Staffel verschafft. Auch die Einzelnorm von 47,30s liegt in Schlagdistanz.

Noch knapp an der Norm vorbei, aber ebenfalls an Position eins der deutschen U20-Bestenliste konnte sich die Deutsche 1500m-Meisterin Caterina Granz (Jg. 94) auf ihrer Spezialstrecke setzen. In 4:27,54min stieg sie trotz eines Rennens im Alleingang so schnell ein, wie noch nie und verfehlte die Norm für Rieti nur um wenige Sekunden. Bereits am 12.5 hatte sie beim Läufermeeting des LAC Berlin ihre Form über die selten gelaufene 1000m-Distanz getestet und hatte sich mit 2:47,20min dabei den Mut für den Alleingang im Friedrich-Ebert-Stadion geholt.

Die Norm für die Deutschen Meisterschaften der U18 über 1500m konnte Thilo Brill (Jg. 97) mit einem zweiten Platz und neuer Bestzeit von 4:12,92min locker abhaken.

 

Garbsen (19.5):

Beim 14. Internationalen FHDW Springermeeting in Garbsen schien endlich in dieser Freiluftsaison einmal die Sonne. Diese guten äußeren Bedingungen wusste Jossie Graumann (Jg. 94) gleich zu nutzen. Mit 1,81m stellte sie ihre persönliche Hochsprungleistung ein, zeigte dass nach oben noch viel Luft ist und hakte als erste Nordlerin in diesem Jahr die Norm für Rieti ab. Die Anlaufschwierigkeiten der letzten Wettkämpfe waren wie weggeblasen und nur bei 1,81m leistete sich zunächst zwei unnötige Fehlversuche. Im Gesamtfeld belegte Jossie damit den dritten Rang, fünfte wurde Charlotte Brauch (Jg. 94), die etwas unglücklich an 1,78m scheiterte und mit wiederum 1,75m auf Rang fünf sprang.

 

Rehlingen (20.5):

Auch ein vollkommen verregneter Pfingstmontag konnte Vizeeuropameister Carsten Schlangen beim 49. Internationalen Pfingstsportfest im saarländischen Bungert-Stadion nicht davon abhalten, seine derzeit hervorragende Form zu zeigen. In einem mutig gestalteten Rennen lief er immer in der Spitzengruppe mit und überspurtete am Ende in altbekannter Manier sogar noch zwei Afrikaner. Mit 3:38,19min setzte sich Carsten sofort an Position eins der Deutschen Männerbestenliste. Trotz Starkregens verpasste er die WM-Norm für Moskau nur um 3 Sekunden und um ein Haar hätte er auch noch den siegreichen Äthiopier Zebene Alemayehu (3:38,02min) bekommen. Den letzten Schliff für diese Coupe hatte sich Carsten in der vergangenen Woche in Barcelona bei gemeinsamen Trainingseinheiten mit dem spanischen Europameister Arturo Casado in Barcelona geholt. Zur Zeit weilt Casado für eine Woche zum Gegenbesuch hier in Berlin. Von dieser internationalen Trainingspartnerschaft profitieren beide Seiten.